23. Juni 2020 / Aktuelles aus der Stadt

Aktuelle Informationen zum Coronavirus in Dortmund

Schulschließungen haben unabhängig von dem Fall Tönnies stattgefunden

In einer Pressekonferenz am 23. Juni 2020 äußerten sich Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner und Personaldezernent Christian Uhr zur aktuellen Corona-Situation in Dortmund. Unter anderem befassten sie sich mit den Hintergründen der Schulschließungen und Corona-Fällen in Seniorenheimen, dem Fall Tönnies und der angekündigten Schließung der Galeria Karstadt Kaufhof Filialen.

Gesundheitsdezernentin und Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner nahm Stellung zur aktuellen Corona-Lage: "Die Lage muss immer ganz genau beobachtet werden und wir müssen auf die jeweiligen Entwicklungen reagieren", so Zoerner. Das Hauptziel sei bis heute die Unterbrechung der Infektionsketten. "Das ist im Laufe einer Pandemie, die sich so dynamisch entwickelt, eine anspruchsvolle Aufgabe."

Schulschließungen
Zoerner äußerte sich ebenfalls zu den verschiedenen Schulschließungen der vergangen Tage. So ist am Freitag, 19. Juni, die Libellen-Grundschule geschlossen worden. Zoerner erklärt, dass der Anlass drei unabhängig voneinander aufgetretene Infektionen unter den Schüler*innen war. "Im Rahmen der Kontaktpersonennachverfolgung wurde festgestellt, dass Infektionen möglich sind, was dann dazu geführt hat, dass wir die Schule geschlossen haben."

Die Gesundheitsdezernentin stellte dabei klar, dass die Schließung mehrerer Berufskollegs nicht im Zusammenhang mit der Libellen-Grundschule stehe. "Die Schließungen gehen auf ein zusammenhängendes Infektionsgeschehen innerhalb eines familiären Zusammenhangs zurück." Da es auch in diesem Fall nicht möglich war, kurzfristig sicher auszuschließen, dass Kontakte und damit Infektionen stattgefunden haben, habe die Stadt sich zur Schließung entschlossen. So sollen auch weitere Infektionen vermieden werden.

Tönnies Unternehmensgruppe
Diese Schulschließungen haben unabhängig von dem Fall Tönnies stattgefunden.

So wurde der Stadt Dortmund Freitagabend mitgeteilt, dass 13 Mitarbeiter*innen von Tönnies in Dortmund leben. Das Gesundheitsamt hat darauf schnell reagiert und versucht die betroffenen Personen ausfindig zu machen. Zoerner: "Es war schwierig dem nachzugehen, vor allem was die Bediensteten der Subunternehmen angeht. Wir mussten im Einzelfall herausfinden, wo sie leben und wie wir mit ihnen in Kontakt treten können." Die Recherchearbeit hat ergeben, dass es sich um 14 Personen handelt. Drei Personen stammen aus dem internen Bereich von Tönnies. Diese Fälle ließen sich relativ schnell nachverfolgen und aus Gesundheitsamtsperspektive als abgeschlossen betrachten. Anders verhielt es sich mit elf weiteren Personen, die durch Subunternehmen bei Tönnies engagiert sind. Die Suche und Prüfung war mit einem enormen Aufwand verbunden, da es keine Möglichkeit gab, die Personen telefonisch zu erreichen. Mitarbeiter*innen mussten Recherche vor Ort betreiben, die sie nun auch erfolgreich abschließen konnten.

Weitere Testungen in Senioreneinrichtungen
Weiterhin befasste sich Zoerner mit verschiedenen Seniorenresidenzen, die aktuell vom Coronavirus betroffen sind. In der Residenz Kronenburg sind einige Proben auf dem Weg ins Labor verloren gegangen, daher dauert die Testung noch etwas länger an. Bis zu den Ergebnissen dieser Tests gelten die bereits getroffenen Vorsichtsmaßnahmen weiterhin.

Außerdem gab es einen Infektionsfall im Minna-Sattler-Seniorenzentrum. Hier werden derzeit 260 Personen – Bewohner*innen wie Mitarbeiter*innen – geprüft. Zudem gab es einen Fall in den Cordian Hausgemeinschaften Dortmund-Bövinghausen. Hier werden 160 Personen getestet, um weitere Risiken zu vermeiden.

Möglichkeit von Corona-Tests an Fabido-Erzieher*innen wird geprüft
Personaldezernent Christian Uhr äußerte sich zum Thema Corona in den Fabido-Einrichtungen. Von Verdi und dem Personalrat besteht die Forderung, alle Erzieher*innen pauschal testen zu lassen, was 2.000 Personen entsprechen würde. Die Stadt Dortmund wird sich daher bemühen, sich in den Forschungsansatz, den die Stadt Düsseldorf mit dem Land hat, einzubringen. In diesem Zuge wäre es aus Forschungszwecken möglich, in einigen Fabido-Einrichtungen testen zu lassen. "Das werden wir aber jetzt über die Geschäftsleitung von Fabido, über das Land bis hin zu den Verbindungen zu Düsseldorf entsprechend prüfen lassen, ob das funktioniert.“

Zum Thema Reiseeinschränkungen verwies Christian Uhr darauf, dass es seit dem 22. Juni eine offizielle Corona-Einreiseverordnung gibt, die auch für die städtischen Mitarbeiter*innen gelte. "Die Corona-Einreiseverordnung zeigt klar, was zu tun ist. Wir müssen jetzt dazu interne Regularien treffen."

Die Stadt hat sich entschlossen, den Eintritt in den Westfalenpark für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren kostenfrei zu ermöglichen.

Stadt will Galeria Karstadt Kaufhof Häuser erhalten
Im Rahmen der Pressekonferenz des Verwaltungsvorstandes nahm Oberbürgermeister Ullrich Sierau auch zu den angekündigten Schließungen der drei Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof in Dortmund Stellung. Er kritisierte, dass die Stadtspitze in keiner Weise bisher persönlich über die Schließungspläne von Seiten des Unternehmens in Kenntnis gesetzt wurde, sondern die Informationen über die Medien, die Betriebsräte, die Gewerkschaften oder den Städtetag transportiert worden seien. "In diesem ganzen Prozess ist nie zur Sprache gekommen, nach welchen Kriterien man da geht und welche die Entscheidungsleitlinien sind."

Schon im vergangenen Jahr nach der Fusion von Karstadt und Kaufhof, teilte Sierau mit, habe es Gespräche mit dem Management gegeben, "dass wir gerne behilflich sind bei der Entwicklung des Standortes". Sierau sagte deutlich: "Wir finden es nicht nur hier in der Stadt, sondern insgesamt als Städtegemeinschaft, bestürzend, dass offensichtlich die gegenwärtige Konzernführung es nicht für sinnvoll erachtet, uns zu informieren und mit uns zu kooperieren. Es wird nichts kommuniziert und es wird auch nichts erklärt." Die Standorte, die geschlossen werden sollen, seien ausnahmslos A-Standorte, so der Oberbürgermeister. "Wir sind alle daran interessiert – die Öffentlichkeit, die Städte, die Gewerkschaften, die Arbeitnehmer – zu erfahren, nach welchen Kriterien hier eigentlich diese Beschlüsse gefasst wurden."

Der Oberbürgermeister hatte am Montag, 22. Juni, kurzfristig zu einen Runden Tisch eingeladen: "Wir sind uns einig: Wir wollen, dass alle drei Häuser erhalten bleiben. Das sind wir den Menschen schuldig. Den Mitarbeitern, den Menschen in der Stadt und den Menschen in der Region."

Quelle: dortmund.de | nachrichten

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