21. Mai 2019 / Aktuelles aus der Stadt

DSW21 will in Infrastruktur investieren

20 Millionen Euro in 2019

Gleisbau, neue Fahrtreppen, die Erneuerung eines Unterwerks und weitere Maßnahmen plant die Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) für 2019. Damit investiert DSW21 20 Millionen Euro in Infrastruktur. Dazu kommen in den nächsten Jahren 195 Millionen Euro Investitionen in neue und modernisierte Stadtbahnen.

Ob zur Schule, zur Arbeit, zum Shopping oder zum Fußball: Rund 130 Millionen Fahrgäste haben 2018 die Busse und Bahnen von DSW21 genutzt. Trotz eines leichten Rückgangs bewegen sich die Fahrgastzahlen damit seit Jahren auf konstant hohem Niveau. Gerade auch vor dem Hintergrund drohender Fahrverbote und überfüllter Straßen ist der ÖPNV gefragt. Gleichzeitig werden Fahrzeuge und Infrastruktur älter, Fahrgäste anspruchsvoller. Wie geht DSW21 mit dieser Herausforderung um? Und wie bereitet sich das Unternehmen auf eine weitere Herausforderung vor, die bereits in wenigen Wochen auf es zukommt, nämlich auf den evangelischen Kirchentag im Juni?

 

Infrastruktur ist in die Jahre gekommen
Knapp 40 Jahre nach Beginn der Stadtbahnära in Dortmund ist ein großer Teil der Infrastruktur in die Jahre gekommen. Das gilt nicht nur für Fahrzeuge oder Haltestellen, sondern auch für Gleise und Weichen, Tunnel- und Brückenanlagen, Fahrtreppen und Aufzüge, Videoschutzanlagen, Lautsprecher und Fahrgastinformationssysteme, Fahrleitungen, Signaltechnik, Steuerungstechnik und vieles mehr. "Im Stadtbahnbereich wurden über Jahrzehnte nur Neu- und Ausbauten gefördert, nicht aber Ersatz- und Erneuerungsmaßnahmen. Trotz kontinuierlicher Instandhaltungsmaßnahmen leben wir deshalb momentan von der Substanz", so DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung. "Wir bereiten viele nötige Erneuerungen vor und könnten diese relativ schnell ausschreiben und beginnen. Wir sind aber bei der Umsetzung auf konkrete Förderzusagen angewiesen, denn wir sprechen hier von erheblichen Investitionen."

Infrastruktur: 20 Millionen Euro Investitionen im Jahr 2019 - Tendenz steigend
Größere Ausgaben, die in 2019 erfolgen, sind z.B.:

  • die Erneuerung eines Unterwerks: ca. 1 Millionen Euro
  • acht Gleisbaumaßnahmen: ca. 3,4 Millionen Euro
  • fünf neue Fahrtreppen: ca. 1,7 Millionen Euro

Viele weitere Maßnahmen in Bereichen, die der Fahrgast oft auf den ersten Blick nicht wahrnimmt, sowie für Barrierefreiheit und Brandschutz kommen hinzu, sodass sich die Ausgaben in die Infrastruktur auf rund 20 Millionen Euro im Jahr 2019 summieren. Im Jahr 2020 werden es vermutlich schon rund 35 Millionen Euro sein, denn dann schlägt ein Teil des neuen Stellwerks Reinoldikirche (Linien U42/U46) rechnerisch zu Buche. Den Auftrag für die Erneuerung des Stellwerks aus dem Jahr 1992 mit einem Volumen von rund 30 Millionen Euro kann DSW21 erst vergeben, wenn eine Förderung erfolgt. Weitere Stellwerke werden in den nächsten Jahren folgen.

195 Millionen Euro für neue und modernisierte Stadtbahnen
Diese Summen beinhalten jedoch nicht die "rollenden" Werte wie Stadtbahnen und Busse: Allein für die Neuanschaffung und Modernisierung von 88 Stadtbahnen wird DSW21 in den nächsten Jahren 195 Millionen Euro ausgeben. Auch die Umstellung des aktuell aus 172 Bussen bestehenden Fuhrparks auf Elektrobusse ab 2020/21 wird alleine bei den Fahrzeugen Millionen kosten. Die Ausgaben für neue Fahrzeuge ziehen aber wiederum erhebliche Investitionen auf den Betriebshöfen in Dorstfeld (Bahn) und Brünninghausen (Bus) nach sich. In beiden Fällen müssen jeweils mindestens 5 Millionen Euro in neue Hallen, Hebebühnen, eine ausreichende Stromversorgung und vieles mehr gesteckt werden.

DSW21 benötigt Fördergelder
DSW21 plant in Zukunft mit Erneuerungsmaßnahmen in einer Höhe von jährlich zwei Prozent des Wertes der DSW21-Anlagen. Bei einem Gesamtwert von 1,7 Milliarden Euro ergibt sich daraus eine jährliche Investitionssumme von rund 34 Millionen Euro. Die Herausforderungen für die nächsten Jahre sind also groß, meint Hubert Jung: "Wir können das schaffen, doch wir fordern von der Politik eine ausreichende und zweckgebundene Förderung, um den Sanierungsstau endlich abzubauen." Das NRW-Verkehrsministerium hat im April in einem Gutachten einen Investitions-Bedarf in die Infrastruktur des Landes von 2,6 Milliarden Euro bis 2031 ausgemacht. Anfang Mai hat die Landesregierung zugesagt, die Erneuerung der Stadt- und Straßenbahnnetze mit einer Milliarde Euro zu fördern. Doch das Geld muss nun im Nahverkehr und in den einzelnen Unternehmen ankommen, betont Jung. "Und die Fördermodalitäten müssen so geregelt werden, dass es auch praxisnah abgerufen und gezielt eingesetzt werden kann."

Kirchentag: DSW21 nutzt alle verfügbaren Mittel - Angebot rund um die Uhr
Während des Evangelischen Kirchentages, der vom 19. bis 23. Juni in Dortmund stattfindet, werden pro Tag um die 100.000 Besucher*innen erwartet, am Eröffnungstag sogar bis zu 200.000. Ein guter Teil davon wird mit dem Kirchentags-KombiTicket Bus und Bahn nutzen - und das von morgens früh bis spät in die Nacht. Die größte Veranstaltung des Jahres in Dortmund ist damit auch für DSW21 eine echte Herausforderung. Der Anspruch ist deshalb klar: "An diesen fünf Tagen rollt im Fuhrpark alles, was Räder hat", erklärt Ralf Habbes, Betriebsleiter und Leiter der Technik. "Wir haben Bau-, Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen so gelegt, dass wir an diesen Tagen so viele Fahrzeuge wie möglich zur Verfügung haben." Und auch personell ist DSW21 vorbereitet: Dienstpläne, Urlaubssperren und Bereitschaftsregelungen sorgen dafür, dass an den fünf Tagen auch wirklich alle verfügbaren Kräfte an Bord sind.

Das gilt nicht nur für die technischen Bereiche wie die Werkstätten oder die Verkehrssteuerung, sondern auch für den Fahrdienst, erklärt Dr. Heinz-Josef Pohlmann, Leiter Betrieb und Marketing: "Für unsere rund 950 Mitarbeiter*innen im Fahrdienst gilt an diesen Tagen Urlaubssperre. Unsere Fremdfirmen werden uns zudem mit Bussen und Fahrern sowie Service- und Sicherheitskräften unterstützen. Und auch die Kollegen der Kooperation östliches Ruhrgebiet (KöR) haben ihre Unterstützung zugesagt.“

Die Stadtbahn wird im 10-Minuten-Takt von Betriebsbeginn bis etwa Mitternacht fahren. Die Kapazitäten werden dabei verstärkt, besonders zwischen Fredenbaum und Westfalenhallen, wo zentrale Veranstaltungsorte liegen. Das Busangebot wird um einige Sonderlinien ergänzt, besonders im Umfeld einiger Gemeinschaftsunterkünfte, und der NachtExpress dreht an allen Tagen bis 4:00 Uhr nachts seine Runden.

Zwar sind die Wege beim Dortmunder Kirchentag relativ kurz, sodass der ein oder andere auch auf das Fahrrad oder die eigenen Füße zurückgreifen wird, doch es ist wahrscheinlich, dass der Dortmunder Nahverkehr an seine Grenzen geraten kann. Das war auch bei vorherigen Kirchentagen aufgrund des enormen Andrangs stets der Fall. Jung hofft deshalb auf eine gute Portion Gelassenheit bei den Besucher*innen.

 

Quelle: Stadt Dortmund/Nachrichten

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