26. November 2020 / Aktuelles aus der Stadt

Impfungen, Behelfskrankenhäuser und Kontaktnachverfolgung - Bericht zur Corona-Lage

Behelfskrankenhäuser sind wieder ein Thema

Der Rat der Stadt Dortmund traf sich am Donnerstag, 26. November, in den Westfalenhallen zur Fortsetzung der konstituierenden Sitzung. Auf der Tagesordnung standen Bildung, Zuständigkeit und Besetzung von Ausschüssen und Gremien. Unter dem Punkt "Angelegenheiten von besonderer Bedeutung" ging es um die aktuelle Coronasituation in Dortmund.

Gesundheitsdezernentin und Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner begann ihren Bericht mit den aktuellen Zahlen und erläuterte, dass die Sieben-Tages-Inzidenz mit Stand 26. November 0:00 Uhr in NRW bei 153 liegt und in Dortmund bei 186. Die Bund-Länder-Maßnahmen von Anfang November hätten zwar dazu geführt, den steilen Anstieg der Infektionen zu bremsen. "Wir befinden uns nun aber auf einer Art Hochplateau. Das Niveau der Infektionen ist nach wie vor viel zu hoch", mahnte Zoerner.

Kontaktnachverfolgung
Das Gesundheitsamt, berichtete die Gesundheitsdezernentin, habe man erheblich aufgestockt mit sogenannten Containment Scouts vom Robert Koch-Institut (RKI), mit zurzeit insgesamt 60 Soldat*innen sowie durch Verschiebungen innerhalb der Stadtverwaltung. "Wir sind jetzt in einer Situation, dass etwa 200 Kolleg*innen im Gesundheitsamt in der Kontaktpersonennachverfolgung arbeiten. Es geht darum, zu identifizieren, wer hat sich wo und wie angesteckt, um diese Personen dann in Quarantäne zu bringen", erläuterte Zoerner. Bei durchschnittlich 1.000 Neuinfektionen pro Woche mit zehn Kontakten pro infizierter Person, müssten rund 10.000 Fälle wöchentlich bearbeitet werden, rechnete Zoerner vor. "An der Zahl kann man erkennen, dass man selbst mit 200 Kolleg*innen auf einen Niveau arbeiten muss, dass häufig jenseits der Belastungsgrenze liegt."

Mehr ältere Patient*innen
"Es gibt eine Verschiebung in den Altersgruppen", stellte Zoerner fest. Während sich im Sommer hauptsächlich junge Menschen angesteckt hätten, wären nun zunehmend Ältere betroffen. "Das hat auch zur Folge, dass wir vermehrt schwere Verläufe sehen mit deutlich mehr Todesfällen." So gebe es seit Ende Oktober in weniger als einem Monat ungefähr eine Verdoppelung der Sterbefälle in Dortmund zu beklagen.

Die Zahl der Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, steigt ebenfalls. "Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Menschen, die stationär versorgt werden müssen, weiter steigen wird. Es gibt bei den aktuellen Zahlen überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass sich an diesem Trend irgendetwas nachhaltig ändert", stellte Zoerner fest. Die Lage in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen spitze sich weiter zu. Deshalb sei es wichtig, "dass wir einen besseren Überblick bekommen, was um uns herum passiert. Es ist aus unserer Sicht erforderlich, dass das Land – wie zu Beginn der Pandemie – die Krankenhäuser anweist, eine gewisse Reserve vorzuhalten, nämlich dahingehend, dass Operationen, die man verschieben kann, auch verschoben werden." An der Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens entscheide sich, wie die Gesellschaft durch die Pandemie komme, so Zoerner.

Behelfskrankenhäuser
Zum Thema Behelfskrankenhäuser bemerkte die Gesundheitsdezernentin, dass die Verwaltung erste Planungen vor dem Sommer erstmal beiseitegelegt habe. "Jetzt haben wir den Faden wieder aufgenommen." Behelfskrankenhäuser sollen Akutkliniken entlasten und für den Fall in Betrieb genommen werden, dass die Zahl der in den Krankenhäusern befindlichen Patient*innen weiter steigt. Menschen, die Covid schon hinter sich gebracht, aber weiterhin pflegerischen Bedarf haben, sollen dann dort behandelt werden. Zoerner dazu: "Wir gehen jetzt in die Ausführungsplanung für ein 500-Betten-Behelfskrankenhaus, das dann in der Westfalenhalle stehen würde. Wir machen das aber sehr behutsam und lösen die einzelnen Schritte immer dann aus, wenn wir den Eindruck haben, dass es nötig ist. Wir versuchen, uns ganz genau am Infektionsgeschehen entlang zu arbeiten", stellte Zoerner klar.

Impfungen
Zum Thema Impfungen bemerkte Zoerner, dass zwei wichtige Fragen schnell geklärt werden müssten: Zum einen brauche man Informationen über den Impfstoff selbst, da er u. a. offensichtlich kompliziert zu lagern sei. Außerdem müsse dringend geklärt werden, welche Gruppen zuerst geimpft werden sollen. "Wir brauchen Vorgaben, damit wir unsere Planungen vorantreiben können", so die Gesundheitsdezernentin.

Quelle: dortmund.de | nachrichten

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