9. Februar 2020 / Aktuelles aus der Stadt

Museum Ostwall öffnet mit neuer Ausstellung, neuem Raumkonzept und neuen Farben

"Body & Soul" ist ab heute, 8. Februar, zwei Jahre lang zu sehen

Das Museum Ostwall öffnet mit neuer Ausstellung und neuem Raumkonzept. "Body & Soul" ist ab Samstag, 8. Februar, zwei Jahre lang zu sehen. Nach dem Umbau begrüßt das MO die Besucher*innen der 4. und 5. Etage im Dortmunder U mit einigen Neuerungen - wie pinken Wänden und wiederentdeckten Werken.

2010 zog das Museum Ostwall vom Ostwall ins Dortmunder U - schon damals mit dem Leitgedanken, die Trennung zwischen Kunst und alltäglichem Leben aufzuheben. Die neue Sammlungspräsentation erreicht genau das: Sie bringt die Werke des MO mit ganz normalen Alltagssituationen zusammen, passend zum Titel der neuen Ausstellung "Body & Soul - Denken, Fühlen, Zähneputzen". Nach mehrmonatigem Umbau öffnet das Museum die vierte und fünfte Etage wieder für Besucher*innen. Die offizielle Eröffnung findet am 7. Februar, um 18:30 Uhr, statt. Ab dem 8. Februar ist die Ausstellung zu den bekannten Öffnungszeiten zu sehen.

Optische Verbindung von Museum und Treppenhaus
Die erste Veränderung fällt ins Auge, sobald die Besucher*innen mit den Rolltreppen hinauffahren: Die Etagen selbst präsentieren sich in pinker Farbe. Gemeinsam mit dem niederländischen Designbüro Soda hat das Team des MO im Dortmunder U ein ganz neues Raumerlebnis geschaffen. Die Farbgestaltung, Schrift an den Wänden und großformatige Fotografien verbinden das Museum mit dem Treppenhaus. Der Eingang zum MO befindet sich auf der fünften Etage, der Ausgang auf der vierten.

Dr. Nicole Grothe, Leiterin der Sammlung, erklärt: "Die Idee der Umgestaltung stammt noch von Edwin Jacobs. Der Charakter des Museums sollte schon im Treppenhaus eingefangen werden. Eine wärmere Atmosphäre und eine höhere Aufenthaltsqualität sollen dafür sorgen, dass sich die Besucher*innen hier wohlfühlen. Zuvor konnten sich die Besucher*innen auch innerhalb des U schlecht orientieren, weil die Etagen von außen alle ähnlich aussehen. Künftig soll auf allen Ebenen im U ein Konzept umgesetzt werden, mit dem Besucher*innen direkt einen Eindruck bekommen, was sie auf den jeweiligen Etagen erwartet. Unsere Besucher*innen können sich nun sowohl vom Treppenhaus aus als auch innerhalb der Museumsräume besser orientieren."

Offenere Räume ermöglichen bessere Orientierung
Im Museum selbst lassen größere Flächen und niedrigere Wände die Räume offener wirken, sodass Besucher*innen die Ausstellung besser überblicken können. Ein matter Fußboden verhindert optische Störungen wie Reflexionen. Hellere und wärmere Farben, Teppiche, Kissen und Sitzsäcke laden dazu ein, es sich im Museum gemütlich zu machen. Aber: Wer wenig Zeit hat, ist ebenfalls herzlich willkommen. Die neue Gestaltung und der explizite Hinweis "Eintritt frei" sollen dazu animieren. Denn, wie in allen Daueraustellungen städtischer Museen , kostet auch der Besuch von "Body & Soul" nichts.

Das ehemalige "MO-Schaufenster" auf der vierten Etage hat ab sofort eine neue Funktion: Es zeigt als Eyecatcher eine große Replik des Werkes "Boote auf dem Strand" von Eugène Gustav Dücker; das Original hängt im Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Davor liegt "Freundin Inge am Wannsee", ein Objekt von Renate Goebel, das eine sich sonnende Frau darstellt. "Eine Frau mit einem durchaus runden Körper, die einfach ganz entspannt die Seele baumeln lässt - die also hier schon darauf verweist, was man oben sehen kann", so Grothe.

MO präsentiert Werke in Kapiteln
"7.500 Werke hat das MO in seiner Sammlung. In der aktuellen Ausstellung sind 137 Werke zu sehen - das sind weniger als vorher, doch es sind mehr Großformate dabei", so Grothe. Einige der präsentierten Werke habe sie im Lager wiederentdeckt. Zum zweiten Mal wird der Sammlungsbestand des MO als Themenausstellung präsentiert. Die Werke werden nicht chronologisch präsentiert, sondern sind in eine Erzählung in neun Kapiteln eingebunden, die an den Alltag der Besucher*innen anknüpft.

Verschiedene Kunst- und Körperformen
Die fünfte Etage widmet sich dem Körper - "Body". Nackte Körper in unterschiedlichen (Kunst-)Formen sind zu sehen. So teilt sich die Bronze-Skulptur '"Pomona" von Aristide Maillol einen Raum mit drei Silikon-Bierbäuchen, von denen einer das Titelbild zur Ausstellung stellt. Was normal oder schön ist, sollen die Besucher*innen selbst reflektieren. Einen Raum weiter widmen sich die Werke dem, worin sich die Körper hüllen: der Kleidung. Ein Filzanzug von Joseph Beuys gehört genauso zu dem Teil der Ausstellung wie das Trenchcoat-Werk "Rote Berührung" und August Mackes "Großer zoologischer Garten".

Weiter geht es mit "Höher, schneller, weiter": Es geht um die sportliche Bewegung des Körpers - festgehalten z.B. in Aquarellen oder Skulpturen. Weitere Räume zeigen Kunst, die den Menschen schlafend darstellt - friedlich, aber schutzlos. Was der Mensch zum Leben braucht - darum geht es im Kapitel "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen". Dort erfährt der/die Besucher*in, warum das Zähneputzen Teil des Ausstellungstitels ist.

Neuer Raum lädt zum Entspannen ein
Der Seele, "Soul", dem Denken und Fühlen, widmet sich die vierte Etage. Hier sehen sich die Besucher*innen mit essentiellen Fragen konfrontiert: "Welche Farbe hat die Seele?", "Wovor hast Du Angst?", "Woran glaubst Du?". Ein eigenes Ausstellungskapitel bekommt das Gefühl der Liebe: Unter dem Titel "All You need is love…" zeigt das MO Kunstwerke, die sich mit Partnerschaft und Freundschaft auseinandersetzen. Neu ist das sogenannte "Flux-Inn" - der erste Raum, den die Besucher*innen in der unteren Ebene des MO betreten, ausgestattet mit Sitzsäcken und Hockern. "Wir haben hier einen Raum eingerichtet, in dem man sich einerseits erholen kann, aber auch in kunsthistorischen Büchern lesen kann, aber vor allem auch Kunst-Aktionen machen kann", so Grothe.

Kunst-Vermittlung für Körper und Seele
Passend zur Ausstellung lädt die MO-Museumspädagogik zu einem Vermittlungsprogramm für Körper und Seele ein. Kostenlos bleiben die öffentlichen Führungen am Sonntagnachmittag und an jedem vierten Donnerstagabend, die Kunstpause am Mittag, jeden ersten Mittwoch im Monat oder der Familiensonntag. Gruppen können Workshops und Ausstellungsgespräche buchen. Für Kinder bietet das MO Kunstkurse an. Bei Ferien-Workshops können sie die Ausstellung erkunden und eigene Kunst schaffen. Zusätzlich im Programm sind "Kunst-Training"-Termine wie Yoga-Versuche oder Gebärdensprache-Aktionen.

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