2. Februar 2020 / Aktuelles aus der Stadt

"nordwärts" zieht erfolgreiche Zwischenbilanz - Programm 2020 mit Aktionen, Touren und Festen

Das Dekadenprojekt "nordwärts" feiert Halbzeit

Das Dekadenprojekt "nordwärts" feiert Halbzeit.
Fünf Jahre, in denen sich fast 27.000 Menschen beteiligt haben, 43 (Teil-)Projekte umgesetzt und 99 gestartet sind, liegen zurück. 2020 sollen die Dortmunder*innen das Projektgebiet bei Aktionstagen, Festen oder auf Erlebnisrouten neu entdecken.

Im Mai 2015 ging das Dekadenprojekt "nordwärts" an den Start. Fünf Jahre ist das her - fünf stehen noch bevor. 2020 ist also Halbzeit - und somit die Gelegenheit, Zwischenbilanz zu ziehen. Das Zwischenpräsentationsjahr soll zudem allen Dortmunder*innen die Möglichkeit bieten, den Norden der Stadt neu zu erleben und die "nordwärts"-Teilprojekte kennenzulernen.

Unter dem Motto "Den Norden erleben" hat das "nordwärts"-Kuratorium mit Institutionen, Einrichtungen, Initiativen und Akteuren ein informatives und abwechslungsreiches Programm geplant. Von Februar bis September können Dortmunder*innen entdecken, wie lebenswert die Quartiere des Projektgebietes sind und sich von vielleicht bisher unbekannten Highlights überraschen lassen. Mit von der Partie ist Eisvogel Nordbert, der das Projekt in den nächsten fünf Jahren als Maskottchen begleiten und Ereignisse und Geschichten rund um "nordwärts" aus seiner Perspektive erzählen wird.

Der Norden als Innovationslabor
Seit dem Start des Projekts wurde der Dortmunder Norden zu einem Innovationslabor für kreative Ideen und innovative Projekte. Im Fokus: die Entwicklung neuer Konzepte, Strategien und übertragbare Modelle zur Stadtentwicklung sowie die Förderung von Investitionen in die nördlichen Stadtbezirke.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau blickt zurück: "Zu Beginn des Dekaden-Projekts 'nordwärts' haben wir die Stadtgesellschaft eingeladen, sich zu beteiligen. Zur Halbzeit zeigt sich: Diese Einladung wurde in eindrucksvoller Weise angenommen. Die Vielfalt der Projekte, die in den vergangenen fünf Jahren im Bereich der Quartiers- und Stadtentwicklung sowie auch des Klimaschutzes auf Initiative der Bürgerinnen und Bürger auf den Weg gebracht oder umgesetzt wurden, beweist, dass Partizipation in Dortmund keine leere Worthülse ist. Ohne dieses Engagement der Menschen würde 'nordwärts' nicht funktionieren. Durch dieses Engagement wirkt 'nordwärts' besonders nachhaltig. Ich bin sicher, dass wir mit diesem Schwung auch die nächsten fünf Jahre erfolgreich gestalten."

Dortmunder*innen brachten 221 (Teil-)Projekte auf den Weg
221 (Teil-)Projekte gestalteten die Menschen in den Quartieren. 43 davon sind bereits umgesetzt, 99 gestartet und 52 befinden sich in der Vorbereitung. Daneben gibt es Entwicklungen, die zwar keine offiziellen "nordwärts"-Projekte sind, aber aus dem Kontext heraus entstanden sind - so wie die Lernfabrik 4.0, einem zukünftigen außerschulischen Lernort im Themenfeld Bildung und Wirtschaft. "Um dem Gedanken der besseren Verzahnung von Schule und Wirtschaft auch einen zentralen Raum zu geben, entstand die Idee, dies auf unserem Firmengelände, der ehemaligen Zeche Westhausen, mitten im Projektgebiet, zu tun", so Ideengeberin Wenke Völkmann-Gröne, Geschäftsführerin der Maschinenfabrik Völkmann GmbH.

Fast 27.000 Menschen haben sich schon beteiligt
"nordwärts" ermutigt Menschen im Kleinen wie im Großen ihr Wohnumfeld, die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Entwicklungen der sieben nördlichen Stadtbezirke in die Hand zu nehmen und bringt so Menschen zusammen, die unsere Stadt noch lebenswerter machen wollen", so Ubbo de Boer, Vorstandsvorsitzender des Kuratoriums. Netzwerke, Zusammenhalt und Mitwirkung auf Augenhöhe prägen die Initiative "nordwärts" nachhaltig. Die Stadtgesellschaft probiert neue Beteiligungsformate aus, begegnet sich an spannenden, oft auch bisher unbekannten Orten, bringt eigene Ideen ein. Dies kommt nicht nur dem Dortmunder Norden zugute, sondern trägt dazu bei, das Image der Gesamtstadt weiter zu steigern und die Lebensqualität anzugleichen. "Dass das 'nordwärts'-Projekt besonders von der aktiven Bürgerbeteiligung lebt, ist etwas ganz Besonderes. Denn nur durch und mit den Menschen vor Ort kann ein neues Bewusstsein und vor allem ein neues Selbstbewusstsein entwickelt werden", so Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.

"NordSommer" auf Kokerei Hansa ist Highlight des Programms
Der zweitägige "NordSommer" am 20. und 21. Juni 2020 auf der Kokerei Hansa ist eines der Highlights des "nordwärts"-Zwischenpräsentationsjahres. Während am Samstag die Kokerei fest in der Hand der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen liegt, die mit Spiel, Spaß und Spannung die nördlichen Seiten ihrer Stadt entdecken können, richtet sich der zweite Tag mit einem bunten Aktions-, Informations- und Bühnenprogramm an alle Dortmunder*innen.

Erlebnisrouten, Feste, Aktionstage
Ein Augenmerk des Zwischenpräsentationsjahres liegt darauf, den Norden und die Teilprojekte kennenzulernen - bei Erlebnis-Routen und Touren, bei Festen, Aktionstagen und Mitmach-Angeboten.

Haus Wenge soll zum Kultur-Haus werden
Zu den Projekten gehört auch das "Haus Wenge". "Das denkmalgeschützte Herrenhaus wurde verpachtet und war bis 2016 bewohnt. Der Bürgerschaft, Politik und Verwaltung war klar, dieses historische Gebäude muss für die allgemeine Nutzung gesichert und erhalten werden", so Heinz Pasterny, Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Scharnhorst. "Die Stadt hat das ehemalige Rittergut in Lanstrop langfristig angemietet. Das früher als Wohnhaus genutzte und ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Objekt soll für vielfältige kulturelle Aktivitäten geöffnet werden“, fügt Detlef Niederquell, stellv. Leiter des Fachbereichs Liegenschaften, hinzu. "Auf Grundlage eines Nutzungskonzepts verschiedener Akteure haben bereits Baumaßnahmen begonnen, die vor den Sommerferien abgeschlossen sein sollen."

Im Rahmen der "nordwärts"-Zwischenpräsentation wird das Stadtbezirksmarketing am 9. Mai 2020 ein Picknick im Park von Haus Wenge veranstalten. Am Haus Wenge wird deutlich, vor welche neuen Herausforderungen die Stadtverwaltung gestellt wird. Viele verschiedene Akteure müssen zusammengebracht werden - das erfordert einen höheren Abstimmungsbedarf und damit mehr Zeit, hat in der Umsetzung dafür aber noch mehr Qualität.

"Boulevard der Kinderrechte" soll im Frühling öffnen
Ein weiteres Projekt, das etwas mehr Zeit benötigt hat, jetzt aber kurz vor der Eröffnung steht, ist der "Boulevard der Kinderrechte" in Dortmund-Nette. Hier sollen Kinder anhand von Spielstationen die Kinderrechte und ihre Bedeutung erlernen. "Eine Station besteht jeweils aus dem Spielgerät, einer Bank und einer Stele. Auf der Stele steht ein kurzer Text zum Kinderrecht und ein QR-Code, der zu einem Podcast führt, der das Kinderrecht genauer erklärt", beschreibt Klaus Schlichting, SJD - Die Falken, das Projekt, das von der Falken-Teenie-Gruppe des Ortsverbands Nette erarbeitet wurde. Die Eröffnung ist im Frühling geplant.

Weitreichende Effekte
Insgesamt haben bisher 26.800 Personen an Veranstaltungen teilgenommen. 15.600 Personen wurden seit Projektstart über verschiedene Beteiligungsveranstaltungen, die von "nordwärts" durchgeführt und/oder angestoßen wurden oder an denen "nordwärts" beteiligt war, aktiv eingebunden. Weitere 11.000 Personen haben an Veranstaltungen im Rahmen des "nordwärts"-Präsentationsjahres 2018 teilgenommen.

Bei allen (Teil-)Projekten sind die Themenfelder Soziales (79 Projekte) und Ökonomie (74 Projekte) besonders stark vertreten. 32 umgesetzte Teilprojekte sind mit der Auszeichnung "nordwärts prämiert" ausgezeichnet worden.

In der Projektrunde 2019 sind 46 neue Projektvorschläge eingegangen. 28 Projekte sollen auf Empfehlung des "nordwärts"-Kuratoriums und der Arbeitsgruppen der Verwaltung als neue "nordwärts"-Teilprojekte aufgenommen werden. Der überwiegende Anteil der eingereichten Projektvorschläge kommt aus der Zivilgesellschaft.

Wirkung auf die Wirtschaft
In Kooperation mit den wissenschaftlichen Einrichtungen und Instituten sind von der Koordinierungsstelle "nordwärts" 15 Drittmittelanträge auf Bundes-, Landes- und Europaebene mit einem Förderantragsvolumen in Höhe von ca. 43 Mio. Euro (mit-) entwickelt worden. Acht Anträge wurden genehmigt und es konnte ein Fördervolumen von 10,3 Mio. Euro eingeworben werden. Im Rahmen der Förderprojekte wurden acht neue Stellen innerhalb der Verwaltung geschaffen und 31 neue Stellen in ganz Dortmund.

Die Investitionen in die "nordwärts"-Kulisse und das Investoren-Interesse an Flächen steigt. Von 2015 bis 2019 gab es rund 750 Mio. Euro an privaten Investitionen und rund 6.500 neue Jobs durch diese Investitionen. 2020 sind zudem noch erhebliche (öffentliche) Investitionen vorgemerkt, wie die neue Feuerbeschichtungsanlage ThyssenKrupp (Summe 250 Mio. Euro).

Investitionen in Nordstadt-Schulen betragen alleine 184 Mio. Euro. Dazu kommt die Modernisierung des Bahnhofs und Investitionen in die Internationale Gartenausstellung (IGA).

Ansiedlungen und Potenziale
Schwerpunkt bei den Großansiedlungen war die Westfalenhütte: z. B. Schenker, Ikea Onlinehandel, Niclen, DHL, REWE, Decathlon, Amazon. An der Bornstraße wurde die Siemens RRX Betriebswerkstatt angesiedelt. Wirtschaftsflächenpotenzial gibt es im "nordwärts"-Projektgebiet auf Flächen wie Westfalenhütte, Speicherstraße Hafen, Kokerei Hansa Nord, HSP-Fläche, Hauptbahnhof Nordseite, Ehem. Zentralwerkstatt und DSK Gneisenau, Ehemaliges Kraftwerk Knepper, Güterbahnhof Westfaliastraße. Grob gerechnet bieten die wirtschaftlich noch ungenutzten Flächen ein Potenzial von bis zu 10.000 Jobs. Im Hafengebiet/Digital Campus sollen rund 5.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Allianz Smart City Dortmund generiert Investitionen der Allianz-Partner und Fördergelder und unterstützt zudem zukunftsfähige Quartiersentwicklung. Die Ausweitung des "Nordstern"-Unternehmenswettbewerb auf Gebietskulisse zeigt unternehmerische Vielfalt. 10,3 Mio. Euro Forschungsgelder wurden eingeworben, acht neue Stellen in der Verwaltung, 31 in ganz Dortmund geschaffen. Eine Mio. Euro für Teilprojekte wurden aus städtischem Haushalt als Innovationsimpuls/Anschub- oder Co-Finanzierung bereits ausgezahlt.

Steigerung der Lebensqualität
Das touristischen Interesse an den nördlichen Stadtteilen ist gestiegen. Die Lebensqualität hat sich, durch Projekte wie Klimainseln und Pocketparks, verbessert. Die Bürgerschaft wurde durch Forschungsprojekte wie SupraStadt, KoopLab und iResilience für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert.

Die Wohnungswirtschaft hat in der "nordwärts"-Gebietskulisse von 2015 bis 2019 in mehr als 10.000 Wohnungen rund 297 Mio. Euro investiert. 812 mit öffentlichen Mitteln geförderte Neubaumietwohnungen im "nordwärts"-Gebiet konnten von 2015 bis 2019 geschaffen werden.

Die Teilprojekte haben bisher 2,8 Mio. Euro Budgetbedarf bei "nordwärts" angemeldet. Das ehrenamtliche Engagement im Projektgebiet ist von 2016 bis 2018 um ca. 28 Prozent angestiegen.

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