8. Juli 2022 / Aktuelles aus der Stadt

Nutzung hat alle Erwartungen übertroffen

Transportrad-Verleih verabschiedet sich nach vier Monaten aus Dortmund

Am 1. März 2022 war das neue Transportrad-Miet-System mit 15 Rädern im Kreuz- und Unionviertel an den Start gegangen. Am Freitag hieß es Abschied nehmen – die vorgesehene Test-Zeit von vier Monaten war am 30. Juni zu Ende gegangen.


Adieu GARTEN GURKER, KINDER KUTSCHE, WESTPARK WAGON, MÖLLER MANTA und STADION SPRINTERIN – so ein paar der Namen der Räder . Sie sind bereits abgeholt worden, die Stationen aufgelöst und abgebaut. Das Wander-Transportrad-Miet-System (TMS) von TINK (Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen) zieht wie geplant weiter nach Leipzig.

Transportrad wurde gut angenommen
Das kleinräumig angelegte Mietsystem sollte helfen, Hemmschwellen oder Barrieren für die Nutzung eines Transportrads abzubauen. Transport- oder Lastenräder sollten auf diese Weise in der Stadt noch bekannter werden. Dass das geglückt ist, legen die Ausleih-Zahlen nahe.

In Dortmund gab es mehr insgesamt 1.305 Ausleihen. Im Durchschnitt gab es pro Woche 69 Ausleihen und die Räder wurden durchschnittlich zwischen 1 und 2 Stunden genutzt. Insgesamt kamen bei allen Ausleihen rund 2.500 Kilometer zusammen. Die Woche mit den meisten Ausleihen (120) war die KW 10 (7.-13. März), die Woche mit den wenigsten Ausleihen (29) war die KW 26 (4.-10. April).

"Das sind Werte, die alle unsere Erwartungen übertroffen haben", sagt Hendrik Gasde aus dem Team Mobilitätsplanung im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, das die Aktion federführend koordiniert hat. "Wir werden uns die Evaluation am Ende sehr genau anschauen und daraus Folgen für das weitere Vorgehen ableiten. Klar ist aber jetzt schon: Das Angebot eines öffentlicher Lastenradverleihs soll in Dortmund kommen. Der Aufbau wird schrittweise erfolgen und im Idealfall noch in diesem Jahr beginnen."

Beim Vorläuferprojekt in Norderstedt gab es nach 3 Jahren 6.000 Ausleihen (2015-2018) berichtet Anita Benassi, Projektleiterin bei der TINK GmbH zum Vergleich. "In einer anderen großen Stadt hieß es bereits, dass man sich über mindestens 100 Ausleihen pro Monat freuen würde. Dortmund hatte diese Zahl in den starken Monaten pro Woche. In Singen hatten wir 1.000 Ausleihen in 6 Monaten. Da kann man nur sagen: Das war eine gute Zeit hier und die Lastenräder passen gut in die Stadt, sie werden angenommen."

Zufriedenstellende Ergebnisse
Als Betreiber für Ausleihe und Wartung war Europas Bike-Sharing Marktführer nextbike über eine Ausschreibung gefunden worden. Auch das in Leipzig ansässige Unternehmen ist mit dem Test-Zeitraum zufrieden. "Wir sind hier recht erwartungsfrei an den Start gegangen, wohlwissend, dass Dortmund bei Metropolradruhr, das wir ja auch betreiben, mit bis zu 1.500 Ausleihen pro Tag im Sommer eine sehr Bike-Sharing-affine Stadt ist. Die Quartiere und die festen Standorte für die Ausleihe für die Transporträder waren gut ausgewählt. Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das so gut funktionieren konnte", sagt Philipp Kleinschnittger von nextbike. "Und das Feedback der Nutzer*innen über unsere App war großartig. So gut, dass man davon ausgehen kann, dass denen jetzt etwas fehlen wird. Hieran zeigt sich auch: attraktive und nachhaltige Mikromobilitätsangebote sind der Grundstein der Verkehrswende und die Zukunft für lebenswerte Städte."


Dass die Nutzer*innen das Ende des Aktionszeitraumes bedauern, zeigt sich in den Kommentaren in den sozialen Netzwerken gegen Ende der Aktion: "Die können gerne stehen bleiben!" / "Bitte auch in anderen Stadtteilen!" / "Das ist sehr schade!" "Genau so ein Verleihsystem braucht Dortmund!". Kommentare zeigen exemplarisch die Richtung an. Einige berichten auch ausführlicher über ihre Erfahrungen: "Ich habs auch mal probiert und war überrascht, wie tricky das ist mit der Achse vorn aber auch wie gut es funktioniert, größere Lasten zu transportieren. Baumarktholz, Pakete, große Einkäufe,.. Kein Problem. Find ich, ist ein super Projekt v.a. Für Leute ohne Auto und Platz für so ein Rad zuhause. Darf nach der Bilanzierung gerne wieder kommen!" (Anmerkung: Fehler in den Zitaten haben wir bewusst nicht korrigiert.)

Erfreulich auch: Vandalismus-Schäden hat es kaum gegeben und wenn, dann waren sie schnell repariert. Diebstahl kam in den 4 Monaten gar nicht vor.

Lastenrad vielseitig einsetzbar
Die Räder wurden übrigens auch für verschiedene Aktionen der Stadt im Rahmen von "Umsteigern" genutzt: Die Mobilitätstage an den Berufsschulen, Materialtransport für DortBUNT und den Tag der Nachbarschaft sowie für das E-Bike-Festival Dortmund. Die Räder waren zudem für Orga und Transport bei der Fahrraddemo KidicalMass im Einsatz. Außerdem gab es einige Gruppenbuchungen für längere Ausflüge.

Nach Abschluss des Gesamtprojekts in allen teilnehmenden Kommunen wird es eine detaillierte Auswertung für alle Beteiligten geben. Der Austausch mit anderen Städten und Gemeinden in einem lernenden Netzwerk, das das Mobilitätsangebot für alle Bürger*innen verbessern möchte – das ist die Grundidee von TINK. Im Netzwerk können einheitliche Standards für die Angebote entwickelt und Innovationen voran gebracht werden.

Das stadtweite Konzept für ein Transportrad-Miet-System in Dortmund könnte nach Abschluss des TINK-Projektes also auf dieser soliden Erfahrungsbasis aufsatteln.

 

Quelle: Stadt Dortmund

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