11. Juli 2021 / Aktuelles aus der Stadt

Stadt Dortmund informiert zum Einsatz von Luftfiltern in Schulen

Die Stadt Dortmund veröffentlicht Antworten Fragen von Schüler*innen und Eltern

Schüler*innen und Eltern beschäftigt die Frage, wie sich das kommende Schuljahr unter Corona-Bedingungen gestalten wird. Die Verwaltung erreichen viele Fragen zum Thema Luftfilter. Die Stadt Dortmund veröffentlicht Antworten und ein Video-Interview mit Schuldezernentin Daniela Schneckenburger.

Schüler*innen und Eltern treibt die Sorge um, dass es auch im nächsten Schuljahr coronabedingte Einschränkungen im Schulbetrieb geben könnte. Als Ausweg werden häufig Luftfilter in Klassenräumen angeführt, die die weitere Ausbreitung des Virus verhindern und einen normalen Schulalltag ermöglichen sollen. Die Stadt Dortmund beantwortet gesammelt die Fragen zum Thema.

Warum wurden nicht alle Klassenräume mit mobilen Luftfiltern ausgestattet?
Es ist wichtig, zwischen mobilen Luftreinigungsgeräten und Raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) zu unterscheiden. Dabei gilt: Im Gegensatz zu RLT-Anlagen bieten mobile Luftfilter nach bisheriger Auffassung des Umweltbundesamtes wie auch des RKI keinen ausreichenden Schutz vor der Virenbelastung eines Raumes, da sie Raumluft lediglich filtern - aber nicht austauschen, so wie es notwendig wäre, um die Virenbelastung der Raumluft zuverlässig zu senken.

RLT-Anlagen sind fest verbaut. Zentrale Raumlufttechnik benötigt nicht nur große Technikräume. Die Räume werden an ein verzweigtes Netz von Zuluft- und Abluftkanälen angeschlossen. Solch ein Kanalnetz führt durch die meisten Raumwände und durch viele Geschossdecken. Die Nachrüstung in einem leergezogenen Gebäude erfordert Planungen und Bauarbeiten über jeweils viele Monate und erhebliche Kosten.

Selbst wenn die personellen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung stünden und man dem Einbau von RLT-Anlagen oberste Priorität einräumen würde, würde es nach Einschätzung der Bauverwaltung mindestens zehn Jahren dauern, bis alle Schulen damit ausgestattet wären.

Mobile Luftreinigungsgeräte existieren an den Schulen dort, wo regelmäßiges und ausreichendes Lüften nicht möglich ist – als zusätzliche Möglichkeit zur Senkung der Virenbelastung. Sie dürfen das regelmäßige Durchlüften des Raumes aber nicht ersetzen.

Darum hat das Land NRW auf einen flächendeckenden Einsatz von mobilen Luftreinigungsgeräten in Klassenzimmern ausdrücklich verzichtet und keine Förderung von Geräten in diesen Räumen ermöglicht. Diese fachliche Auffassung ist für die Stadt Dortmund maßgeblich – ebenso wie die Empfehlungen, die das örtliche Gesundheitsamt, das Umweltbundesamt und das Robert Koch Institut zum Thema geben.

Demnach ist regelmäßiges Lüften und damit der Austausch der Raumluft das Mittel der Wahl, um vor potenziell infektiösen Aerosolen in Innenräumen zu schützen. Ein Lüftungsgerät könnte nach Auffassung der Gesundheitsbehörden eher dazu führen, dass auf das regelmäßige Lüften eines Klassenraumes verzichtet wird, weil man sich in falscher Sicherheit wiegt. Dies wäre kontraproduktiv.

Was hat die Stadt in den Schulgebäuden bereits getan, um eine bessere Belüftung und Reinigung der Luft zu erreichen?
In einem ersten Schritt wurden im Februar 2021 alle Klassenräume an allen Schulen in Dortmund begangen, um die Lüftungsmöglichkeiten zu eruieren. Bei 202 Klassenzimmern wurde festgestellt, dass sie nur schlecht belüftet werden können. Für diese Räume an 27 Schulen wurden 202 mobile Luftreinigungsgeräte mit einem HEPA 14 Filter beschafft. Diese Geräte kommen seit April 2021 gezielt dort zum Einsatz, wo Räume nicht ausreichend oder regelmäßig gelüftet werden können.

Weiterhin hat der Rat der Stadt im Juni 2021 beschlossen, das Bundesprogramm zum Einbau von stationären raumlufttechnischen Anlagen zu nutzen. Die Stadt wird bis Ende des Jahres bereits fest installierte RLT-Anlagen an neun Schulen ertüchtigen bzw. umrüsten. Dazu stellt der Bund 507.520 Euro zur Verfügung, der städtische Eigenanteil beträgt 20 Prozent. Es geht dabei um Anlagen in Aulen oder Foren und Sporthallen, also um Versammlungsorte, an denen viele Schüler*innen zusammenkommen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Stadt Dortmund alle Fördermittel ausgeschöpft hat, die zur Belüftung von Schulräumen zur Verfügung standen – und dies schneller als andere Kommunen. Falls es zu einer Änderung in der Einschätzung der Maßnahmen zur Raumlufthygiene durch das RKI oder das Umweltbundesamt kommen würde und Land oder Bund darum Fördermittel für eine flächendeckende Ausstattung mit mobilen Luftreinigungsgeräten zur Verfügung stellen, wird die Stadt Dortmund auch diese Mittel beantragen.

Warum können Schulen, die die Möglichkeit dazu hätten, nicht in Eigenregie Filteranlagen anschaffen und installieren?
Mobile Luftreinigungsanlagen sind sehr wartungsintensiv. Zugelassen für den Betrieb in Schulen ist zudem lediglich ein bestimmter Typus. Falls die Geräte nicht fachgerecht gewartet werden, können sie die Raumluft zusätzlich belasten und eine Gesundheitsgefahr darstellen – die Gefahr, die in diesem Fall von ihnen ausgeht, wäre damit auf jeden Fall größer als der potentielle Nutzen. Nach infektiologischer und rechtlicher Abwägung sind privat angeschaffte und installierte Anlagen für die Stadt daher keine Alternative.

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