8. November 2022 / Aktuelles aus der Stadt

Stadtmauer-Fragmente bringen mehr als 21.000 Euro Spendengeld ein

Starke Bilanz zu starken Steinen!

Am Sonntag, 6. November, konnten sich die Dortmunder*innen auf dem Hansemarkt ein Stück Stadtgeschichte mit nach Hause nehmen. Gegen eine Spende an den Kinderschutzbund gab es ein Fragment der historischen Stadtmauer.

Das Team der Unteren Denkmalbehörde musste wegen des großen Andrangs eine halbe Stunde früher mit der Aktion beginnen. Und auch den Schlusspunkt verschob es von 18:00 auf 20:00 Uhr. Von 2.000 Steinen fanden 767 Steine mit dem zugehörigen Zertifikat ein neues Zuhause. Die meist sehr glücklichen und stolzen Bürger*innen spendeten zusammen eine Summe von etwas mehr 21.000 Euro an den Kinderschutzbund Dortmund.

Die größte Einzelspende lag bei 150 Euro für einen Schmuckstein vom Schwanenwall. Auch einzelne Institutionen haben eine Spende in Höhe von mehreren Hundert Euro für einen großen Stein angekündigt. Diese Spenden sind jedoch in der Summe von Sonntag nicht enthalten.

Schlange stehen für einen Stein
Schon eine Stunde vor dem Start der Spendenaktion hatte sich eine Schlange aus interessierten Bürger*innen gebildet, die vom Verkaufstand vor dem Herrenausstatter Wormland bis über den Hellweg auf den Reinoldikirchplatz reichte. Die Warteschlange wuchs derart schnell an, dass in kürzester Zeit naheliegende Verkaufsstände nicht mehr erreicht werden konnten. In Absprache mit dem Schaustellerverband Rote Erde, der den Hansemarkt organisiert, zog das Team der Unteren Denkmalbehörde den Start der Aktion eine halbe Stunde vor, um die Situation zu entspannen.

Das überwältigende Interesse der Dortmunder*innen an ihrer eigenen Geschichte führte aber dazu, dass die Zahl der Wartenden bereits um kurz nach 11:00 Uhr auf über 250 angewachsen war. Die lange Warteschlange wurde daraufhin die Betenstraße in Richtung Sparkasse hochgeleitet. Zwischenzeitlich war die Schlange über 280 Meter lang.

Um sicher zu sein, dass sich niemand umsonst in der Schlange anstellte, durften sich alle Interessierten zuerst ihre Wunschsteine auswählen, um sich anschließend in die Warteschlange einzureihen für die Fotodokumentation und die Zertifizierung - eine Prozedur, die einfach ein bisschen dauert. Mit Rucksack, Sackkarre, Kinder- oder Bollerwagen warteten die Menschen geduldig und rückten Zentimeter für Zentimeter in Richtung Aktionsstand vor.

Zweite Aktion kommt wohl bald
Das Team der Denkmalbehörde war begeistert von den vielen schönen Gesprächen mit den Dortmunder*innen und von dem tollen Feedback zu der Aktion. "Alle Beteiligten waren restlos begeistert von der riesigen und positiven Resonanz", sagt Stadtarchäologe Ingmar Luther. "Damit hatten wir im Vorfeld nicht ansatzweise gerechnet, dass die Spendenaktion auf derart großes Interesse stoßen würde. Wir waren zwar schon mit vielen Leuten als Team im Einsatz, aber bei solch einem Andrang mussten wir leider die Geduld der Dortmunder*innen etwas strapazieren. Wir werden schauen, was wir beim nächsten Mal verbessern können."

Fortsetzung folgt …
Ein nächstes Mal könnte es in der Tat schon bald geben. Aufgrund des großen Interesses überlegt die Denkmalbehörde nun, ob sie eine weitere Spendenaktion anbieten kann - möglicherweise auf dem Weihnachtsmarkt. Genug Steine wären auf jeden Fall noch vorhanden. Sobald das spruchreif ist, wird die Stadt Dortmund darüber informieren.

In der Denkmalbehörde steht nun das Telefon nicht still - viele Bürger*innen erkundigen sich, ob sie auch noch einen Stein bekommen können. "Das bekräftigt uns darin, dass wir schnell wieder eine solche Aktion anbieten sollten", sagt Ralf Herbrich, der Leiter der Denkmalbehörde. "Die Dortmunder*innen bitte ich aber um Verständnis dafür, dass wir jetzt keine telefonische Terminvergabe für eine Einzelabholung von Steinen anbieten können. Da bitte ich einfach um Geduld. Mein Tipp: Besuchen Sie regelmäßig dortmund.de und schauen und hören Sie in Dortmunder Medien - dann werden Sie die zweite Aktion bestimmt nicht verpassen."

Wie das neue Heim für die Steine aussieht
Die Ideen für die Verwendung der Steine waren übrigens sehr vielfältig. Während viele Menschen ihre Steine entweder in den Garten integrieren oder in einem Regal platzieren wollen, gab es auch noch ganz andere Pläne: zum Beispiel die Nutzung in einem Aquarium oder als Grabstein für die Urnenbestattung der Mutter. Viele Menschen haben neben ihrem eigenen Stück Stadtgeschichte auch zwei oder drei weitere Steine erworben um diese an Weihnachten zu verschenken.

Einige der Steine wechselten nicht nur den*die Besitzer*in, sondern werden auf eine Reise ins Ausland geschickt. So wird ein Stein wohl in wenigen Tagen in Spanien, zwei weitere in den Niederlanden und ein drittes Stück der ehemaligen Stadtbefestigung sogar in Japan ankommen.

Quelle Bild & Text: Stadt Dortmund

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