28. April 2020 / Aktuelles aus der Stadt

Unsportliche Entscheidung: Offener Brief an Vorstand der Handball Bundesliga Frauen

Oberbürgermeister Ullrich Sierau und weitere Erstunterzeichner*innen

Mit einem Offenen Brief wenden sich Oberbürgermeister Ullrich Sierau und weitere Erstunterzeichner*innen an Andreas Thiel, Vorstandsvorsitzenden der Handball Bundesliga Frauen. In dem Brief bringen sie ihr Unverständnis über die Entscheidung zum Ausdruck, den BVB-Handball-Damen nicht den Deutschen Meistertitel zuzusprechen.

Bereits kurz nach der Entscheidung in der vergangenen Woche machte OB Sierau deutlich, dass die Entscheidung "Unfair, unsportlich, unverständlich" sei. Gerade deshalb beglückwünschte er die BVB-Handball-Damen zu einer meisterlichen Leistung .

In den Bundesligen des Handballs ist die Saison aufgrund der Corona-Krise vorzeitig beendet worden. Während bei den Männern der THW Kiel durch die Handball Bundesliga (HBL) als Meister ausgerufen wurde, hat sich bei den Damen die Handball Bundesliga Frauen (HBF) dagegen entschieden, einen Meister zu küren.

Offener Brief an Andreas Thiel
In einem offenen Brief wenden sich Sierau und die weiteren Erstunterzeichner*innen Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Stadt Kiel; Hans-Peter Durst, Paracycler; zweifacher Goldmedaillengewinner bei den Paralympics Rio de Janeiro 2016; Thomas Happe, Deutscher Handball-Nationalspieler, Silbermedaillen-Gewinner Olympia, Los Angeles, 1984; Annegret Richter, Leichtathletin, zweifache Goldmedaillen-Gewinnerin 100 Meter, Olympische Spiele 1972 und 1976; Jörg Rüppel, Vorsitzender des Stadtsportbundes (SSB) Dortmund; Dieter Schumann, 1. Vorsitzender Dortmunder Boxsport 20/50 e.V.; Heiko Waßer, Journalist, Kommentator Formel 1 RTL; Gerd Kolbe, BVB-Historiker und Autor; Heinrich Peuckmann, Schriftsteller, Generalsekretär des Deutschen PEN; Birgit Zoerner, Ehemalige Handballerin, Sportdezernentin der Stadt Dortmund; direkt an die Handball-Verantwortlichen:

Sehr geehrter Herr Thiel,

dieser Offene Brief ist sicherlich ungewöhnlich. Aber die Ursache ist es auch. Für mich als ehemaliger Handballer (Torwart) steht die Sportart vor anderen für Fairness und Sportsgeist.

Umso empörender empfinde ich gemeinsam mit den anderen Unterzeichnenden die Tatsache, dass Sie den Handball-Damen des BVB den Meistertitel mit faden-scheinigen Begründungen verwehren. Das ist so nicht hinnehmbar. Während bei den Männern der THW Kiel durch die Handball Bundesliga (HBL) zum Meister erklärt wurde, hat sich die HBF dagegen entschieden, den BVB-Damen die Meisterschaft zuzuerkennen.

Für diese Ungleichbehandlung gibt es keine sportlichen Argumente. In beiden Ligen hat es ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegeben, in beiden Ligen waren noch acht Spieltage zu absolvieren. Warum dann unterschiedlich entschieden wurde, ist den Spielerinnen, den Fans und den Anhängerinnen und Anhängern des Handballs nicht zu vermitteln. Für das Damen-Handball-Team des BVB und alle Fans ist das eine Zumutung und eine Riesenenttäuschung.

Wir als Unterzeichnerinnen und Unterzeichner fordern Sie auf, Sportsgeist zu zeigen und den Beschluss zurückzunehmen. In Zeiten des Coronavirus gilt es, zusammenzustehen und nicht zu spalten. Ihr Vorstandsbeschluss spaltet und ist für die BVB-Handball-Damen diskriminierend. Verstecken Sie sich nicht hinter Regularien, sondern würdigen Sie bitte eine erstklassige sportliche und meisterliche Leistung der Dortmunder Handballerinnen. Seien Sie wie der Sportsmann, der Sie früher für uns alle im Tor der deutschen Nationalmannschaft waren. Seien Sie Sie selbst.

Mit freundlichen Grüßen

Ullrich Sierau

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