10. Dezember 2024 / Aktuelles aus Deutschland und der Welt

WHO: Viele «Krankheit X»-Patienten haben Malaria

In einer abgelegenen Provinz im Kongo starben zuletzt Hunderte Menschen. Die Zeichen verdichten sich, dass die Ursache dafür nicht auf eine neue gefährliche Krankheit zurückgeht.

Die WHO hat neue Erkenntnisse zu den Todesfällen im Kongo. (Symbolbild)

Steckt doch Malaria oder eine andere bekannte Atemwegserkrankung hinter der «Krankheit X»? Nach der großen Sorge über eine neue, mysteriöse «Krankheit X» in der Demokratischen Republik Kongo mehren sich die Zeichen für eine Entwarnung: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in 10 von 12 medizinischen Proben von Patienten Malaria nachgewiesen.

Die Zahl der Krankheitsfälle sei nach ersten Erkenntnissen anders als häufig bei neuen Krankheiten nicht in kurzer Zeit exponentiell angestiegen und liege in etwa im Bereich der Erwartungen für die Jahreszeit, sagte WHO-Spezialist Abdi Rahman Mahamad in Genf.

In der abgelegenen Region Panzi in der Provinz Kwango sei Regenzeit, deshalb sei ein Anstieg von Atemwegserkrankungen, Grippe und Malaria-Infektionen zu erwarten. Proben würden aber weiter untersucht, auch auf andere Krankheiten und Pathogene. Konkrete Ergebnisse sollten in den kommenden Tagen vorliegen. 

Häufung von Todesfällen machte Behörden Sorgen

Lokale Behörden hatten zuletzt eine Häufung von Fällen gemeldet. Innerhalb weniger Wochen waren es mehr als 400 Krankheits- und 31 Todesfälle. Die Sorge vor einer möglicherweise neuen Krankheit war groß. Die Regierung sei in höchster Alarmbereitschaft, hatte der Gesundheitsminister gesagt. Überwiegend betroffen waren Kinder, vor allem unter Fünfjährige. Viele Menschen sind nach Angaben der WHO dort unterernährt, das könne jede Infektion lebensgefährlich machen. 

Die Abgelegenheit der Region mache alle Einsätze schwierig, sagte WHO-Nothilfedirektor Mike Ryan. Die WHO versuche mit Hilfe der USA, mehr Proben über eine Luftbrücke zu Laboren zu bringen. Aus der Hauptstadt Kinshasa dauert es wegen schlechter Straßen und der Witterung mehr als zwei Tage, um das Gebiet überhaupt zu erreichen.


Bildnachweis: © Moses Sawasawa/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Magdeburg: Anschlag mit Auto auf Weihnachtsmarkt
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Ein Autofahrer steuert in der Landeshauptstadt auf Menschen auf dem Weihnachtsmarkt zu. Der Mann wird festgenommen. War es ein Anschlag?

weiterlesen...
Tierschützer fordern schärferes Jagdverbot in England
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Die Hetzjagd auf Füchse ist in England verboten. Vor allem an Weihnachten kommt es aber immer wieder zu handfestem Streit. Verschärft die Regierung das Gesetz?

weiterlesen...
Böller-Tote und Angriffe auf Einsatzkräfte zum Jahresstart
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Die allermeisten Menschen feiern friedlich und fröhlich. Doch der Start ins Jahr 2025 wird wieder von tödlichen Böller-Unfällen und Attacken auf Polizei und Feuerwehr überschattet.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Selenskyj will Los Angeles mit Feuerwehrleuten helfen
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Ukrainische Feuerwehrleute haben tagtäglich mit den Folgen russischer Angriffe zu kämpfen. 150 von ihnen stehen aber bereit, um ihre US-Kollegen in Los Angeles zu unterstützen.

weiterlesen...
Jury kürt «Unwort des Jahres»
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Welcher Begriff wird «Unwort des Jahres» 2024? In Marburg gibt die Jury ihre Entscheidung bekannt. Auch dieses Mal bestimmten brisante politische Themen die eingesandten Vorschläge.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Selenskyj will Los Angeles mit Feuerwehrleuten helfen
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Ukrainische Feuerwehrleute haben tagtäglich mit den Folgen russischer Angriffe zu kämpfen. 150 von ihnen stehen aber bereit, um ihre US-Kollegen in Los Angeles zu unterstützen.

weiterlesen...
Jury kürt «Unwort des Jahres»
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Welcher Begriff wird «Unwort des Jahres» 2024? In Marburg gibt die Jury ihre Entscheidung bekannt. Auch dieses Mal bestimmten brisante politische Themen die eingesandten Vorschläge.

weiterlesen...