24. Januar 2025 / Kultur in der Stadt

Ausstellung in der Steinwache: Verfolgung homosexueller Menschen im Fokus

Die Steinwache zeigt eine Ausstellung zur Verfolgung homosexueller Männer und der Geschichte des Paragraphen 175.

Ausstellung in der Steinwache: Verfolgung homosexueller Menschen im Fokus

Die Gedenkstätte Steinwache eröffnet eine neue Ausstellung, die sich mit der Verfolgung homosexueller Menschen und der Entwicklung des sogenannten „Schwulenparagraphen“ 175 befasst. Die Ausstellung „Im Namen des Volkes – Paragraph 175 StGB im Wandel der Zeit“ wird am Donnerstag um 19 Uhr eröffnet und zeigt eindrucksvoll die Auswirkungen antihomosexueller Gesetzgebung bis in die jüngste Vergangenheit.

Schicksale und historische Perspektiven

Auf Plakatwänden mit Bildern und Texten wird das Ausmaß der Verfolgung sichtbar. Von Kastrationen als „Heilmittel“ bis hin zu Deportationen in Konzentrationslager: Die Ausstellung dokumentiert die systematische Diskriminierung und Verfolgung homosexueller Männer. Besonders erschreckend ist die lange Dauer der repressiven Gesetzgebung, die erst 1994 vollständig abgeschafft wurde.

Einblicke in die Geschichte von NRW

Die Ausstellung des Centrums Schwule Geschichte (Köln) beleuchtet auch die regionalen Aspekte der Verfolgung in Nordrhein-Westfalen. „Das Dortmunder Polizeigefängnis, die Steinwache, war ein zentraler Ort staatlicher Repression im Nationalsozialismus. Auch schwule Männer wurden hier inhaftiert und später in Konzentrationslager deportiert“, erklärt Dr. Markus Günnewig, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache.

Kooperation für Aufklärung

Die Ausstellung ist eine Kooperation der Steinwache mit SLADO, dem Dachverband der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transidentenvereine in Dortmund. „Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass demokratische Verhältnisse allein keinen Schutz von Minderheiten garantieren. Es braucht engagierte Demokrat*innen, die sich für Menschenrechte einsetzen“, betont Paul Klammer, Geschäftsführer von SLADO.

Ein Ort des Gedenkens

Die Steinwache, einst Polizeigefängnis im Nationalsozialismus, spiegelt auch die jüngere Geschichte wider. „Als die Mahn- und Gedenkstätte 1992 eröffnet wurde, war Homosexualität in Deutschland noch nicht vollständig legalisiert“, so Günnewig. Die Ausstellung macht die Notwendigkeit deutlich, sexuelle Vielfalt zu schützen und für Minderheitenrechte einzutreten.

Quelle: Stadt Dortmund

Bild: Stadt Dortmund / Silke Hempel

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