28. Juni 2022 / Kultur in der Stadt

Zukunftsbilder zeigen Perspektiven für die Innenstadt-Quartiere

Der Prozess zum Anstoß eines Citymanagements schreitet voran

Nun liegen Quartiersprofile für die City vor: Vom Katharinenviertel im Nordwesten bis zum Rosenviertel im Südosten wurden insgesamt neun Quartiere identifiziert.

Die Profile zeigen konkrete Zukunftsbilder für jedes einzelne Quartier und damit für die Entwicklung der Innenstadt als Ganzes. Grundlage für die Zunftsbilder der neuen starken City ist der Input, den zahlreiche Akteur*innen der Innenstadt in den intensiven Dialogen dreier digitaler Quartierswerkstätten im Februar und März dieses Jahres zusammengetragen haben.

"Stark, vielfältig und lebendig ist unsere City dann, wenn jedes Quartier eigene Schwerpunkte und eine eigene Atmosphäre in das große Ganze einbringt", sagt Susanne Linnebach, Leiterin des Amts für Stadterneuerung, das den Prozess steuert. "Die Quartiersprofile machen unter anderem über Bilder spürbar, wie diese Arbeitsteilung in Zukunft gestaltet werden soll. Für einige etablierte Quartiere kann dies vor allem bedeuten, bereits bekannte Stärken zu schärfen. Andere Bereiche wie etwa das Katharinenviertel stehen noch an einem anderen Punkt – ihre Identität als Quartier, ihr Profil muss sich erst noch bilden."

Stimmungsvolle und emotionale Profilierungen
Zur Verdeutlichung der Quartiersprofilierung hat das Büro Stadt+Handel im Auftrag der Stadt sogenannte Moodboards für die neun Innenstadtbereiche erarbeitet: für das Katharinenviertel, das Brückviertel und das Klosterviertel, den Boulevard Kampstraße, den Hellweg, die "Altstadt" am Alten Markt, das Hansaviertel, das Rosenviertel und die "grüne Bühne" rund um Theater und Rathaus. Mit beispielhaften Fotos stellen diese den jeweils angestrebten Charakter der Quartiere dar. Ergänzt werden die Bilder durch Slogans und Zielaussagen, die allerdings ausdrücklich nicht als Marken zur Außendarstellung zu verstehen sind.

Jens Nußbaum, Projektleiter bei Stadt+Handel, erläutert den Ansatz: "Es geht um Herz und Verstand – um konkrete Maßnahmen, aber auch um Emotionen. Wir alle müssen die Frage beantworten, was zukünftig die 'Story' der Dortmunder Innenstadt ist und welche Potenziale dafür durch die einzelnen City-Quartiere und ihre Akteur*innen eingebracht werden können."

Für das als Quartier mit eigenem Charakter bereits bekannte Rosenviertel sieht die Zielperspektive beispielsweise vor, das etablierte Profil zu verstärken. Die qualitätsvolle Mischung aus Geschäften mit dem Auge fürs Detail und individuellen gastronomischen Angeboten werde "von Liebhaber*innen und Genussmenschen geschätzt. Die liebevolle Gestaltung der Ladenlokale spiegelt die Hingabe der Gewerbetreibenden für das Viertel wider", heißt es etwa in den Quartiersprofilen.

Das Katharinenviertel hingegen soll sich als Einheit erst bilden. Ihm spricht das Papier die Funktion als Entree zur Stadt zu. Es soll sich profilieren als Ort des Ankommens und des Großstadterlebnisses. Auch die kulturellen Angebote wie zum Beispiel Museen in diesem Bereich sollen dabei mehr zur Geltung gebracht werden.

Das Klosterviertel im Nordosten der City soll seine Identität als lebenswertes Wohnviertel für Innenstadtfans weiterentwickeln. "Ohne Hype und Glamour", wie es im Profil heißt, aber mit gemeinschaftlich organisierten Nachbarschaftsaktionen. Als kulinarisches Herzstück und Ort zum Wohlfühlen für City-Besucher*innen, Fußballbegeisterte und Tourist*innen soll sich das Viertel rund um den Alten Markt, den Betenhof und den Schuhhof weiterentwickeln – identifiziert als "Unser Altstadtviertel".


Breite Beteiligung der Innenstadt-Akteur*innen
In die Bildung der Quartiersprofile eng eingebunden waren die "Köpfe“ aus den Quartieren selbst: die Treiber*innen und Macher*innen der Dortmunder City, Vertreter*innen dort ansässiger oder tätiger Verbände und Institutionen sowie verschiedene Fachbereiche und Einrichtungen der Stadt Dortmund. Im Rahmen der Quartierswerkstätten formulierten sie Leitgedanken und Visionen für die einzelnen Quartiere und identifizierten Schlüsselprojekte für die Erreichung der Ziele.

Ulf Wollrath, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, war unter den Teilnehmenden der Quartierswerkstätten: "Das eigene Quartier ist für Händler*innen und viele andere Akteur*innen der Innenstadt genau der richtige Maßstab für eigene Initiativen: Hier kennt man sich, hier kann man gemeinsam etwas auf die Beine stellen – und Erfolge auch direkt spüren. Dass auf dieser Ebene gemeinsame Perspektiven entwickelt wurden, ist ein wichtiger Meilenstein für die Cityentwicklung."

Maßnahmenvorschläge und Regiebuch zum Abschluss
Im weiteren Prozess hinterlegt das Büro Stadt+Handel die Profile und Ziele für die Quartiere mit konkreten Maßnahmenvorschlägen und Best-Practice-Beispielen. Den Abschluss des Prozesses zum Anstoß eines Citymanagements bildet ein sogenanntes Regiebuch, das die kooperativ erarbeiteten Ergebnisse detailliert als Handlungsleitfaden für alle Akteur*innen zusammenführt. Es enthält ein Zukunftsbild für die Dortmunder Innenstadt und konkrete Projekte für die Bereiche "Nutzungen und Immobilien", "Städtebau und öffentlicher Raum" sowie "Kommunikation, Marketing und Digitalisierung". Empfehlungen zu Kooperations- und Managementstrukturen für die Dortmunder City werden zudem aufzeigen, wie und durch wen die Projekte zielgerichtet umgesetzt werden. Dieses Gesamtpaket wird schließlich den Ratsfraktionen vorgelegt, die den "Prozess zum Anstoß eines Citymanagements" per Ratsbeschluss vom 11. Februar 2021 mehrheitlich auf den Weg gebracht hatten.

Einen Überblick über viele aktuell laufende Maßnahmen der Cityentwicklung bietet das neue Info-Heft "Aufbruch City", das in gedruckter Form an zahlreichen Stellen – nicht nur in der Innenstadt – ausliegt und als Online-Version verfügbar ist.

 

Quelle: Text Stadt Dortmund    Bild: Stadt&Handel   

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