Studio Ghibli im KI-Sturm: Zwischen Hommage und Stilplagiat
Ein Trend geht viral: Seit der Veröffentlichung des neuen GPT-4o-Modells von OpenAI fluten zahllose Anime-Bilder im Studio-Ghibli-Stil die sozialen Netzwerke. Doch was als kreative Spielerei beginnt, trifft auf massive Kritik – insbesondere von Ghibli-Mitbegründer Hayao Miyazaki selbst.
„Ein Affront gegen das Leben selbst“
- 🎥 Miyazakis scharfe Worte stammen aus einer Doku von 2016: „Wer so etwas erschafft, hat keine Ahnung, was Schmerz bedeutet. Ich bin zutiefst angewidert.“
- 🖼️ Die Kritik bezieht sich auf AI-generierte Animationen, die menschliche Bewegungen imitieren – für Miyazaki ein gefährliches Spiel mit der Entmenschlichung.
- 🧠 Seine Aussage: „Ich würde diese Technologie niemals in meine Arbeit integrieren.“

AI-Kunst oder Stil-Diebstahl?
- 🌐 Der Ghibli-Stil gilt als emotional, handgezeichnet und naturverbunden – ein Kontrast zur kalten Berechnung von Algorithmen.
- 📲 Der Trend: Memes, Selfies und historische Fotos im Ghibli-Look – vom „Distracted Boyfriend“-Meme bis zur ikonischen „Tank Man“-Szene.
- ⚖️ Kritik: Viele empfinden die Massenproduktion als respektlos gegenüber Miyazakis Philosophie und dem künstlerischen Erbe des Studios.
Rechtlich erlaubt – moralisch fragwürdig?
- 🇯🇵 In Japan ist das Trainieren von AI auf urheberrechtlich geschütztem Material derzeit legal – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern.
- 📑 Eine angebliche Unterlassungsklage von Ghibli stellte sich kürzlich als Fälschung heraus – womöglich ironischerweise ebenfalls AI-generiert.
Die Gegenseite: Kreative Freiheit und Demokratisierung
- 🧑🎨 Befürworter sagen: „KI ermöglicht endlich allen Zugang zu Kunst – nicht nur den Talentierten.“
- 🖌️ Sie sehen das „Ghibli-Filter-Phänomen“ als neue Ausdrucksform – keine Kopie, sondern eine digitale Weiterentwicklung.
- 🔄 Doch wo liegt die Grenze zwischen Inspiration und Aneignung?
Ein Screen Shot von Sprited Away / Yubaba
Was (nicht) möglich ist – Die Grenzen von KI-Kunst bei OpenAI
Während Millionen Nutzer*innen ihren Selfie in einen Ghibli-Charakter verwandeln lassen, bleibt eines tabu: Gesellschaftskritik, Politik und satirische Hommagen. Viele visuelle Ideen – auch im kreativen oder politischen Kontext – sind mit OpenAI derzeit **rechtlich ausgeschlossen**.
- 🚫 Eine satirische Darstellung wie ein „Bruderkuss zwischen Trump und Putin“ – nicht generierbar.
- 🚫 Ein Ghibli-Bild des OpenAI-Teams als Yubaba & Kashira – blockiert.
- 📛 Auch humorvolle, kritische, aktivistische oder symbolpolitische Bildideen werden durch OpenAI oft automatisiert gefiltert oder gar verhindert.
Der Hintergrund: OpenAI beschränkt laut Nutzungsrichtlinien die Erzeugung von Inhalten, die politische Persönlichkeiten, Gewalt, Fehlinformationen oder „politische Narrative“ beinhalten könnten – auch im Rahmen von Kunst oder Parodie.
❗Das bedeutet de facto: **Freie künstlerische Entfaltung mit KI ist stark reglementiert** – und nicht mit klassischer Meinungsfreiheit im Sinne des Art. 5 GG (Grundgesetz) vereinbar.
In dieser Form wirkt der Ghibli-Trend paradox: Einerseits wird ein künstlerischer Stil millionenfach imitiert – andererseits sind kritische, reflektierende oder politische Inhalte damit verboten.
Ein Symbol der Debatte
Das Ghibli-Thema spiegelt einen größeren kulturellen Konflikt: Zwischen Bewahrung künstlerischer Integrität und der Öffnung kreativer Möglichkeiten durch Technologie. Der Trend mag bald vorübergehen – die Diskussion über AI-Kunst hingegen beginnt gerade erst.

kI generiertes Bild von Deutschen Politiker in Ghibili Studio Style
🎎 Deutsche Politiker*innen im Ghibli-Stil – oder doch nicht?
Tausende Fotos aus der Popkultur wurden inzwischen durch den neuen Ghibli-Filter von OpenAI „verzaubert“. Doch wer genau hinsieht, merkt: Deutsche Politiker*innen wurden davon kaum bis gar nicht erfasst.
Ob Olaf Scholz, Annalena Baerbock, Friedrich Merz oder Robert Habeck – die bekannten Köpfe aus Berlin sind nicht Teil der globalen „Ghibli-Welle“. Weder im offiziellen OpenAI-Feed noch unter den beliebtesten Ergebnissen auf Plattformen wie X oder Reddit tauchen sie auf.
Das liegt nicht an mangelndem Interesse – sondern an technischen und rechtlichen Beschränkungen der KI-Plattform: Politische Persönlichkeiten unterliegen bei OpenAI strengen Filtern, besonders in Europa.
- 🧩 Viele Nutzer*innen berichten, dass selbst bei konkreter Eingabe von „German politician in Studio Ghibli style“ keine Bildausgabe erfolgt – oder nur generische Avatare erstellt werden.
- 👉 Einige User haben dennoch Wege gefunden, über Workarounds oder alternative Tools realistische Ghibli-Visuals von Olaf Scholz, Annalena Baerbock oder Friedrich Merz zu erstellen.
Sie zeigen: Auch die deutsche Politik kann märchenhaft aussehen – wenn man sie lässt.
Olaf Scholz in Ghibili Style
Quelle: Forbes, Twitter/X, OpenAI, ChatGPT, Studio Ghibli, 404Media
Das Haupt Bild : Karl-Eugen Huthmacher Cem Özdemir Claudia Müller, beim Hausleitung Bundesminister für Bildung und Forschung

