30. Januar 2023 / Tiere in Dortmund

Influencer machen sich stark für schwache Tiere

Eine tolle Aktion!

Zwei Influencer setzen sich für Tiere ein, die zurzeit kein Zuhause haben. Paolo Häckl und Gurpreed Singh haben sich das Tierschutzzentrum als Drehort ausgesucht. Durch ihre Reichweite mit mehr als 300.000 Follower*innen möchten sie bei der Vermittlung von Tieren helfen und rufen zu Spenden auf.

TikTok, Instagram und YouTube - das sind die Social Media Kanäle, die Paolo Häckl und Gurpreed Singh mit eigenen Accounts bespielen. Der erfolgreichere der beiden ist zurzeit Paolo: Bis zu 3,7 Millionen Mal werden seine besonderen Videos geklickt. Sein Erfolg bei der jungen Community auf TikTok beruht auf seine außergewöhnlichen Themenwahl sowie durch eine offene und transparente Ansprache. Durch eine schwerwiegende Erkrankung an Morbus Crohn lebt Paolo mit einem Stoma - also mit einem künstlichen Darmausgang. Seine Inhalte haben nichts mit Livestyle zu tun - vielmehr gibt er auf Social Media einen offenen Blick in seine Lebensrealität und ebnet so den Weg für mehr Verständnis und Akzeptanz für chronische Erkrankungen und Behinderungen.

Künftig möchte er gemeinsam mit seinem Freund Gurpreed mit einem gemeinsamen TikTok-Account soziale Themen anpacken. Ihr erstes Projekt: Die beiden machen sich für schwache Tiere im Tierheim stark. Im Tierschutzzentrum Dortmund haben sie Interviews und viele Eindrücke gesammelt.

"Wir möchten den Leuten da draußen erzählen, dass sie auch aus schlechten Situationen etwas Gutes für sich und für andere machen können", erklärt der Wahl-Dortmunder seine Beweggründe. "Wer so wie ich mal ganz unten war, weiß, dass es auch wieder bergauf gehen kann. Was zählt, ist das Leben jeden Tag zu genießen und sich jeden Tag zu fragen, was das Schöne heute war. Sich für Tiere einzusetzen, bringt nicht nur den Tieren etwas, sondern ja auch der Person, die es macht."

Gassi-gehen oder Katzen-kuscheln erwünscht
Die beiden möchten sich dafür einsetzen, dass Tiere aus dem Tierschutzzentrum in Dortmund in gute Hände vermittelt werden. Aber es geht für die beiden noch weit mehr, denn ihnen ist klar, dass nicht jede*r einfach ein Tier bei sich aufnehmen kann oder sollte. Deshalb denken die Influencer auch über eine Spendenaktion nach, die sie auf TikTok und Instagram für die Dortmunder Tiere starten wollen.
Zusätzlich wollen sie Werbung für das Tierschutzzentrum Dortmund machen, das sich auch über engagierte Tierfreund*innen freut, die nach vorheriger Absprache in Dorstfeld vorbeikommen und mit einem Hund regelmäßig Gassi-gehen oder sich Zeit zum Katzen-kuscheln nehmen. Für die kleinen Samtpfoten gibt es dazu sogar regelmäßige Besuchszeiten. All das wollen Paolo und Gurpreed in ihren Videos erzählen.

Material für rund zehn Reels, also Kurzvideos, haben die beiden im Tierschutzzentrum Dortmund im Januar produziert. Dabei war derr stellvertretende Tierheimleiter Max Schauerte immer an ihrer Seite.

Jedes Tier hat seine eigene Geschichte

Als stellvertretender Leiter kennt er jedes Tier, das in der Einrichtung ist. "Wir sind immer dann zur Stelle, wenn ein Tier bei seiner/seinem ursprünglichen Besitzer*in nicht mehr leben kann, aus welchen Gründen auch immer", erzählt Max Schauerte.

"Oft werden die Tiere von der Polizei zu uns gebracht, weil sie aus einer illegalen Zucht stammen oder in nicht haltbaren Wohnungsverhältnissen gehalten wurden", berichtet Max Schauerte weiter. Das Tierschutzzentrum betreut diese Tiere dann zunächst medizinisch und ordnet bei Bedarf Quarantäne an.

Elf Zwergspitzwelpen erleben das gerade. Die quirligen Puschelhunde faszinieren die beiden Influencer, die sich gar nicht vorstellen können, dass Rassehunde auch im Tierheim landen. "Für Rassehunde nach der Quarantäne ein Zuhause zu finden, ist gar kein Problem", betont Max Schauerte. Für solche Hunde gäbe es bereits Wartelisten. Schwieriger sei es für solche Hunde, die kaum Erziehung genossen haben, die vielleicht sehr wild und ungestüm sind, und schon auf den ersten Blick ihren zukünftigen Hundebesitzer*innen viel Arbeit machen würden.

Mehrere Besuchstermine vor der Vermittlung
Max Schauerte: "Ein Hund muss in den Augen der meisten am besten lange allein in der Wohnung bleiben können, ruhig an der Leine durch die volle City laufen, kinderlieb sein und auf Kommandos hören können." Es sei teilweise erschreckend, mit welchen Wünschen Menschen ins Tierschutzzentrum kommen, ehe sie ein Tier zu sich nach Hause holen. Trotzdem zeigt Max Schauerte Verständnis für jede*n, die oder der sein Leben mit einem Tier teilen möchte. Bevor ein Tier aus dem Tierschutzzentrum Dortmund vermittelt wird, verlangen er und seine Kolleg*innen, dass der oder die zukünftige Halter*in mindestens dreimal das Tier in der Einrichtung besucht. Es geht dabei ums Kennenlernen und für die Tierpfleger*innen um die Sicherheit, dass das Tier auch wirklich in die richtigen Hände gelangt.

Große Spontanität bei den Drehs für TikTok, Insta und YouTube
Paolo Häckl und Gurpreed Singh lassen die Infos von Max Schauerte auf sich wirken. Stellen Nachfragen und nehmen alles eins zu eins mit ihren Kameras auf. "Ein festes Konzept für unsere Drehs haben wir nicht", erklärt Paolo Häckl. "So was würde unsere Spontanität viel zu sehr einschränken. Wir sichten und schneiden dann später alles zusammen und wählen die besten Szenen aus."

Eine dieser besten Szenen gehört bestimmt dem Wildfang Teddy. Der zweieinhalbjährige Eurasier-Mischling hat es Paolo und Gurpreed richtig angetan. Bei einem Spaziergang zeigt Teddy seinen ganzen Charme - und wie es sich für einen 'Jugendliche' gehört, präsentiert er sich auch als kleiner Rüpel: Als Teddy nach dem Kamerastativ schnappt, weil er es für ein 'Stöckchen' hält, kann Paolo Häckl nur lachen: "Es sind die kleinen Überraschungen, die ich an unseren Drehs so liebe."

52 Hunde und 46 Katzen sind momentan im Tierschutzzentrum untergebracht. Hinzu kommen viele Kleintiere, wie Kaninchen und Meerschweinchen und ganz unterschiedliche Vögel. Auch wenn Max Schauerte und seine Kolleg*innen jedes einzelne Tier liebevoll behandeln, wissen sie, dass sie ein richtiges Zuhause nicht ersetzen können. Wer sich für ein Tier interessiert, kann sich direkt an das Tierschutzzentrum wenden.

Quelle: Stadt Dortmund

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