3. Juni 2022 / Umwelt in Dortmund

Der Bioblitz geht weiter

Dortmunder*innen sollen Hummeln, Bienen und Co. melden

Das gesamte Jahr hinweg können die Dortmunder*innen Pflanzen, Pilze und Tiere innerhalb ihrer Stadt erforschen. Dazu haben Observation.org, das Naturmuseum Dortmund und die Biologische Station Kreis Unna und Dortmund aufgerufen.
Im Juni geht es insbesondere um die pflanzenbestäubenden Insekten, die nun besonders aktiv sind.

Alle Bestäuber sind von großer Bedeutung für die biologische Vielfalt und auch von großem Nutzen für uns Menschen. Der Juni eignet sich besonders gut, um Hummeln, Bienen, Schwebfliegen, Tagfalter und Co in Dortmund zu beobachten und bei Observation.org zu melden. Insekten sammeln Nektar und Pollen von Blütenpflanzen und bestäuben durch ihre Berührungen das weibliche Blütenorgan mit den gesammelten Pollen. In tropischen Regionen benötigen über 70 Prozent der über 1.300 Feldfrüchte Bestäubung durch Insekten. In Europa werden sogar 85 Prozent der über 260 angebauten Feldfrüchte durch Insekten bestäubt. Bedeutend sind dabei Wild- und Honigbienen, aber auch Schmetterlinge, Schwebfliegen, Wespen oder Käfer. Sie alle tragen zur Bestäubung bei.

Da rund 50 Prozent der Fläche der Bundesrepublik Deutschland landwirtschaftlich genutzt werden, kommt der Landwirtschaft eine bedeutende Rolle für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu, von der sie selbst enorm profitiert. Man weiß jedoch, dass der hohe Pestizid- und Düngereinsatz und das Verschwinden von wertvollen Strukturen wie Hecken, Graswegen, Feldrändern und Baumreihen in der intensiven Agrarlandschaft für einen Rückgang der biologischen Vielfalt verantwortlich sind.

Rückgang der Biodiversität
In Europa sind bereits neun Prozent aller Schmetterlinge und Wildbienen bedroht, ihre Populationen weisen Bestandsrückgänge von über 30 Prozent auf, in Deutschland sind sogar über 50 Prozent dieser Arten im Bestand gefährdet. Dr. Petra Dieker vom Thünen-Institut erklärt: "Der weltweit zunehmende Druck auf Agrarökosysteme, Lebens- und Futtermittel zu produzieren, hat zu einem Rückgang der Biodiversität in Agrarlandschaften geführt. Es ist wichtig, zielorientierte und effiziente Managementmaßnahmen zu entwickeln, um dieser negativen Entwicklung entgegenwirken und gleichzeitig die Bedeutung von Biodiversität für die Widerstandsfähigkeit und Leistungsfähigkeit von Agrarökosystemen zu stärken."

Das zeigt, wie wichtig die Erforschung der Bestäuber ist. Es gibt verschiedene Monitoring-Programme wie z.B. das Projekt zur Biodiversität von hohlraumnistenden Wildbienen des Thünen-Instituts und das Verbundprojekt "Nationales Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften" (MonViA), für das im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft insgesamt zwölf Fachinstitute des Thünen-Institutes und des Julius Kühn-Institutes sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung aktiv sind.

Es sollen, auch mit Hilfe der über Observation.org erhobenen Daten, verschiedene wichtige Fragen wissenschaftlich fundiert beantwortet werden: Wie wirkt sich die Veränderung der biologischen Vielfalt auf die Leistungsfähigkeit und Stabilität der landwirtschaftlichen Produktionssysteme aus? Wie entwickelt sich die biologische Vielfalt in offenen Agrarlandschaften unter dem Einfluss der landwirtschaftlichen Produktion, des Landnutzungs- und des Agrarstrukturwandels? Wie wirken sich agrar- und umweltpolitische Maßnahmen auf die biologische Vielfalt aus und welche Maßnahmen sollten der Politik empfohlen werden?

Jetzt mithelfen und Artenvielfalt erhalten
Durch die Beteiligung an dem Bioblitz 2022 können alle naturkundlich interessierten Laien durch das bürgerwissenschaftliche Portal Observation.org zur Erforschung der biologischen Vielfalt beitragen, indem sie ihre Beobachtungen auf der internationalen Plattform speichern. Die gesammelten Daten werden für die Forschung und den Naturschutz genutzt. Dazu kann man seine Beobachtungen ganz einfach bei Observation.org speichern oder die App ObsIdentify benutzen. Durch die automatische Foto-Bestimmungsfunktion der App, kann jeder teilnehmen, auch ohne Artenkenntnis.

Es ist selbstverständlich, dass Naturfreunde sich rücksichtsvoll der Natur gegenüber verhalten und die jeweils fotografierten Exemplare in der freien Natur belassen. In Naturschutzgebieten dürfen die öffentlichen Wege nicht verlassen werden.

 

Quelle: Stadt Dortmund

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