20. August 2021 / Veranstaltungshinweis

MKK zeigt die provokante Malerei von René Schoemakers in großer Werkschau

Schau zeigt bekannte Protagonisten

Bis Januar 2022 sind die Werke von René Schoemakers im MKK in Dortmund zu sehen. Seine Malerei ist für ihre Provokationen und ungewöhnlichen Motive bekannt. Das MKK zeigt in der Ausstellung "Weltgeist: René Schoemakers" 70 Werke auf knapp 170 Leinwänden.

René Schoemakers‘ Malerei fasziniert und verstört zugleich. Faszinierend ist sie wegen ihrer fotografisch anmutenden, fast altmeisterlichen Genauigkeit. Zutiefst verstörend ist ihre Symbolik: Schoemakers - 1972 in Kleve geboren und lebt heute in Kiel - thematisiert Ideologien, ihre teils Jahrhunderte alten Traditionen sowie Extremismus. Inhaltlich geht es um fundamentalistisches Christentum, Islamismus, linksradikales Gedankengut oder rechten Terror. Messerscharf und hochpolitisch wendet sich der Künstler gegen die Vereinnahmung des Individuums in jeglichem Zusammenhang.

Das MKK Dortmund zeigt in der Ausstellung "Weltgeist. René Schoemakers" vom 20. August bis 9. Januar 2022 in seiner mehr als 1.000 Quadratmeter umfassenden Ausstellungsfläche 70 Werke auf knapp 170 Leinwänden. Die Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entwickelt worden.

Schau zeigt bekannte Protagonisten
Die visuelle Eindeutigkeit in Schoemakers‘ Malerei steht in schroffem Gegensatz zu den zunächst schwer zu erfassenden Kontexten. Sein Werk enthält Anspielungen auf Terroristen und geistige Brandstifter, es zeigt bekannte Protagonisten, die aus Sicht des Künstlers viel miteinander gemein haben wie beispielsweise Martin Luther, Karl-Heinz Hoffmann, Horst Mahler und Anders Breivik.

Ein zentraler Punkt im Schaffen von René Schoemakers ist das Verhältnis von Brutalität und Banalität. Um es sichtbar zu machen, entwickelt er absurd wirkende Szenerien. Sie werden gebaut, fotografiert und anschließend präzise und aufwendig gemalt. Oft entstehen so ganze Bildserien.

In der Dortmunder Ausstellung liegt ein Schwerpunkt auf der Beschäftigung mit der rechten Szene. Gerade hier fände sich, so sagt Schoemakers, ein Karneval verrückter Symbole. Isoliert und aus ihrem Kontext gelöst verarbeitet er sie in seiner Kunst. Ein zentrales Motiv in der aktuellen Ausstellung ist die Figur des rosaroten Panthers. Im Bekennervideo des NSU führte perfiderweise eben diese Comicfigur an alle Tatorte des Nationalsozialistischen Untergrunds. Schoemakers schlägt Paulchen Panther den Kopf ab und sitzt mit Trophäe samt bluttriefendem Schwert auf dem Thron der Selbstermächtigung.

"'Weltgeist' ist mehr als eine großartige Kunstausstellung – es ist ein Gesamtkunstwerk, das aktuelle ebenso wie historische gesellschaftliche Strömungen offenlegt, karikiert, in Beziehung zueinander setzt und zum Nachdenken anregt", sagt Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK. "Schoemakers zitiert und bricht Topoi und Bildprogramme der Kunst- und Kulturgeschichte, auch deswegen passt die Ausstellung wunderbar ins MKK."

Der Künstler
René Schoemakers studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Malerei in Kiel. 2011 erhielt er den Lucas-Cranach-Preis der Rosenheim-Stiftung. Ausstellungen seiner Werke waren u.a. in Museen, Kunstvereinen und Galerien in Basel, Berlin, Flensburg, Hamburg, Kiel, Paderborn, Siegen und Stuttgart zu sehen.
Quelle: dortmund.de | nachrichten

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