24. März 2023 / Wirtschaft in Dortmund

Zukunft von Karstadt - Oberbürgermeister Westphal solidarisiert sich mit Mitarbeiter*innen

Was machen die Mitarbeiter?

Das Aus des Karstadt-Warenhauses in Dortmund betrifft die ganze Stadt. Bis zum voraussichtlichen Schließungstermin am 31. Januar 2024 wird nach Lösungen für das Warenhaus und seinen Mitarbeiter*innen gesucht.

Am Mittwoch, 22. März, fand eine Belegschaftsversammlung bei Galeria Karstadt Kaufhof mit rund 160 Teilnehmer*innen statt. Auch Oberbürgermeister Thomas Westphal nahm die Einladung vom Betriebsrat an. Der Austausch ging rund eine Stunde lang, anschließend informierten Betriebsrat und Belegschaft die Medien draußen vor dem Karstadt-Gebäude am Alten Markt.

Schließung betrifft Stadtgesellschaft
"Ich war heute hier bei der Betriebsversammlung, um deutlich zu machen, dass die Stadtspitze an der Seite der Beschäftigten steht, um dieses Kaufhaus zu erhalten", sagte Oberbürgermeister Thomas Westphal. Ihm sei wichtig zu betonen, dass die endgültige Entscheidung noch nicht gefallen ist. "Es ist nicht beschlossen, dass hier geschlossen wird", betonte OB Westphal.

"Geschäftsführung und Immobilieneigentümer sprechen miteinander, dabei geht es auch um die Miethöhe. Und so lange gesprochen wird, ist die Verhandlung nicht beendet. Und so lange die Verhandlung nicht beendet ist, ist die Schließung nicht beschlossen", erklärte der OB. "Wir stehen hier, weil wir dieses Haus erhalten wollen - weil alle Fakten dafür sprechen, weil dieser Handelsstandort funktioniert." Der hiesige Geschäftsführer habe klar gemacht, warum der Standort in Dortmund funktioniert. "Wir haben also begründete Hoffnung", gibt der OB zur Kenntnis.

OB Westphal spricht mit dem Immobilieneigentümer
Bei den anstehenden Gesprächen geht es vor allem um die Miethöhe des Hauses. Es sei wichtig, dass es diesbezüglich eine Verhandlungsbasis geben solle. "Die Mieten sind ein großes Thema." Um den Standort retten zu können, sei es wichtig, den Mietzins zu verringern. "Der Standort läuft, es gibt eine funktionierende Kaufkundschaft", ergänzt Betriebsrat Joffrey Kallweit.

Aufgeben ist keine Option
Joffrey Kallweit, Betriebsrat Galeria Karstadt Kaufhof, gibt sich insgesamt kämpferisch: "Ich möchte klar sagen, und ich spreche für die ganze Mannschaft hier: Wir geben nicht auf!" Die Mannschaft stehe geschlossen hinter dem Betriebsrat, erklärte er. Man werde weiter Gespräche führen mit wichtigen Personen, "so wie zuletzt hier mit dem Oberbürgermeister".
Es wurden Unterschriftnaktionen gestartet, man zeige sich noch mehr in der Öffentlichkeit, um "das Thema präsent zu halten". Die Stimmung unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei derweil gemischt - die Emotionen bewegen sich zwischen Wut, Trauer, Enttäuschung und die Angst des Arbeitsplatzverlustes.

Ein wichtiges Datum sei die Gläubigerveranstaltung am 27. März. "Je nachdem, wie die Gläubigerversammlung abläuft, könnte es auch der letzte Termin sein." Es sei aber auch vorstellbar, dass es danach weitergehe. "Es kommt vor allem darauf an, ob man eine Einigung findet", erläutert Westphal. Falls die Gläubiger das Sanierungskonzept mittragen, könne weiterverhandelt werden. Sollten diese allerdings nicht mehr bereit sein, weiter auf Gelder zu verzichten, tritt der Insolvenzfall in Kraft und die ersten Kündigungen würden im April ausgesprochen werden. "Für die Mitarbeiter*innen ist dies also ein wichtiger Termin, denn sie müssen sich dann entscheiden, wie es für sie selbst weitergeht: Bleiben sie oder gehen sie?"

Warenhaus seit Jahren in Not
Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich seit längerem in der Krise. Der Konzern ist im nunmehr zweiten Insolvenzverfahren, bei dem das Unternehmen selbst die Verwaltung übernimmt.

Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober 2022 innerhalb von weniger als drei Jahren zum zweiten Mal die Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren gesucht. Für die Sanierung wollte das Unternehmen zunächst 52 der insgesamt 129 Karstadt-Filialen in ganz Deutschland schließen. Mittlerweile sind fünf Häuser vor der Schließung gerettet. Trotzdem dürften tausende Mitarbeitende von Galeria Karstadt Kaufhof ihren Job verlieren.

Allein in Nordrhein-Westfalen sind mehr als ein Dutzend Filialen betroffen. Neben Dortmund sind darunter auch Häuser in Essen, Duisburg, Hagen, Siegen, Düsseldorf und Wuppertal.

Quelle: Stadt Dortmund

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