15. Mai 2023 / Aktuelles aus Deutschland und der Welt

ARD hält an ESC-Teilnahme fest

Nach dem erneuten letzten Platz beim Eurovision Song Contest könnte Deutschland einen auf beleidigte Leberwurst machen und bei der Musikshow aussteigen. Die ARD sagt aber: Pustekuchen.

Ein enttäuschter Frontmann: Chris Harms von der Band Lord Of The Lost beim ESC-Finale in Liverpool.

Trotz der Pleiteserie bei der größten Musikshow der Welt und wieder einmal nur letztem Platz hält die ARD an Deutschlands Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC) fest. «Wir sind in jedem Jahr mit großer Freude dabei. Und das bleibt auch so», teilte am Montag eine Sprecherin des bei der ARD zuständigen Norddeutschen Rundfunks (NDR) der Deutschen Presse-Agentur mit.

«Deutschland ist ein so vielfältiger, spannender und auch innovativer Musikmarkt, es gibt deshalb überhaupt keinen Grund, nicht wieder anzutreten.» Der NDR betonte, auch 2024 werde das Finale – diesmal live aus Schweden – im ARD-Gemeinschaftsprogramm Das Erste übertragen.

Der ESC sei «nicht nur die größte Musikshow Europas, der ESC ist auch eine der erfolgreichsten Shows im deutschen Fernsehen». Es gebe nur wenige Events, «die – wie am Samstagabend live aus Liverpool – fast 8 Millionen Menschen aus allen Generationen erreichen».

Die Nachfolge von Peter Urban ist offen

Zur Rock-Band Lord Of The Lost, die in der Nacht zum Sonntag ganz hinten landete, hieß es vom NDR: «Ganz ehrlich: Dass der Titel beim ESC-Publikum und den Jurys nicht verfängt, hätten wir nicht erwartet. Deshalb werden wir jetzt gemeinsam diskutieren und voraussichtlich schon in den nächsten Wochen kommunizieren, wie es weitergeht.»

Wo und wie die zuletzt beim Spartenkanal One gezeigten ESC-Halbfinals im kommenden Jahr in Deutschland zu sehen sind, steht noch nicht genau fest. «Die Live-Halbfinal-Übertragungen wandern aber nicht ins Hauptprogramm», sagte die NDR-Sprecherin. Wer 2024 den ESC im Ersten kommentiert, verrät die ARD noch nicht: «Die Nachfolge von Peter Urban geben wir bekannt, wenn sie spruchreif ist.»

Nach dem siebten letzten oder vorletzten Platz seit dem Jahr 2015 diskutieren derzeit viele Leute, ob es sinnvoll sei, dass Deutschland weiter am ESC teilnimmt. Auch der Grand-Prix-Teilnehmer von 1998, Guildo Horn («Guildo hat euch lieb») äußerte sich in diese Richtung und schrieb bei Facebook: «Mein Tipp: Einfach mal pausieren und das gesparte Geld (Deutschland ist ja einer der großen Geldgeber des ESC) vernünftig investieren.»

Warum mag keiner die Deutschen?

Entertainer Thomas Gottschalk schrieb bei Instagram: «Bei aller Liebe, aber wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verarscht, was die Bewertung beim ESC betrifft. Die mögen uns einfach nicht.»

Im Siegerland Schweden haben derweil die Spekulationen über den Austragungsort des Musikspektakels im kommenden Jahr begonnen. Nach Einschätzung der Boulevardzeitung «Aftonbladet» hat die Hauptstadt Stockholm die besten Chancen, den Zuschlag zu bekommen.

Spekulationen um eine Abba-Wiedervereinigung beim ESC-Finale 2024 - für einen Auftritt 50 Jahre nach dem «Waterloo»-Sieg in Brighton - erteilte eine Sprecherin eine Absage. «Das ist sicher Wunschdenken von Fans. Solche Pläne gibt es nicht - ein klares Dementi», teilte am Montag eine Abba-Sprecherin dem schwedischen Fernsehsender SVT mit.

Ausländische Medien hatten spekuliert, die vier Bandmitglieder Björn (78), Benny (76), Agnetha (73) und Anni-Frid (77, «Frida») könnten zum Jubiläum ihres Siegs wieder gemeinsam auf der Bühne stehen.

Mit der Wiederholungssiegerin Loreen hat Schweden inzwischen zum siebten Mal den seit Mai 1956 existierenden internationalen TV-Musikwettbewerb gewonnen. Nach dem Abba-Sieg fand der ESC 1975 in Stockholm statt, 1985 dann in Göteborg, 1992 in Malmö, 2000 in Stockholm, 2013 wieder in Malmö und 2016 in Stockholm.


Bildnachweis: © Peter Kneffel/dpa
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