18. Dezember 2023 / Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Dreifache Mutter getötet - Lebenslange Haft für Angeklagten

Sie wollte ein selbstbestimmtes Leben leben, und musste dafür sterben: Wegen Mordes an seiner Ehefrau wird in Aachen ein 28-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt.

Am Landgericht in Aachen ist ein 28-Jähriger wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Das Landgericht Aachen hat am Montag einen 37 Jahre alten Mann wegen Mordes an seiner Ehefrau zu lebenslanger Haft verurteilt. Die 28-Jährige war auf dem Parkplatz eines Baumarkts nach 20 Messerstichen vor den Augen mehrerer Zeugen gestorben. Die Frau hatte den aus dem Kosovo stammenden Mann verlassen und war mit den drei gemeinsamen Kindern in ein Frauenhaus gezogen. Der Angeklagte hatte die Tat in einer kurzen Erklärung zu Beginn des Prozesses gestanden, aber auch gesagt, dass er sich an Details nicht mehr erinnere.

Das getrennt lebende Paar hatte sich am 20. Mai in Aachen auf dem Parkplatz gegenüber dem Polizeipräsidium verabredet, um eine Tochter zu übergeben. Doch der Mann brachte das Kind nicht mit, sondern ging mit einem Fleischermesser auf die 28-Jährige los. Sechs der Stiche seien tödlich gewesen, so das Gericht. Teilweise seien durch die Wucht Knochen durchtrennt worden. Anschließend war der Angeklagte nach Feststellung des Gerichts langsam an der Sterbenden vorbeigefahren und habe mit seinem Handy gefilmt. Das Mobiltelefon und die Tatwaffe wurden nie gefunden. Einige Stunden später stellte er sich.

Die 28-Jährige, die eine Ausbildung bei einem Arzt gemacht hatte, habe ein frei bestimmtes Leben führen wollen, erklärte der Vorsitzende Richter. Doch der nicht vorbestrafte Angeklagte sei eifersüchtig gewesen und habe ein «unerträgliches Kontrollverhalten» auf die Frau mit deutschem und kosvarischem Pass ausgeübt. Er sei verzweifelt gewesen, «gepaart mit grenzenloser Wut, dass sie es gewagt hatte, sich seinem Zugriff zu entziehen». Er habe den Entschluss gefasst, die 28-Jährige zu töten, wenn es ihm nicht gelinge, sie umzustimmen.

Das Gericht sah die Mordmerkmale der Heimtücke und niedrigen Beweggründe erfüllt. Es stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest. Dies lässt eine Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar zu, ist in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.


Bildnachweis: © Oliver Berg/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polarlichter bringen Deutschlands Nachthimmel zum Leuchten
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Polarlichter haben am Wochenende für ein buntes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Auslöser dafür war ein extrem starker Sonnensturm.

weiterlesen...
Marketingclub bei Stolzenhoff
Dortmund-App News

Zu Besuch bei Stolzenhoff

weiterlesen...

Neueste Artikel

Frau in Magdeburg angeschossen - Täter weiter flüchtig
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Nach Schüssen auf eine Frau im Süden Magdeburgs sucht die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem mutmaßlichen Täter. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Frau in Magdeburg angeschossen - Täter weiter flüchtig
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Nach Schüssen auf eine Frau im Süden Magdeburgs sucht die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem mutmaßlichen Täter. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

weiterlesen...
Vulkanische Schlammströme auf Sumatra: Zahl der Toten steigt
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Massive Schlammströme gehen nach heftigem Regen am indonesischen Vulkan Marapi nieder. Dutzende Leichen wurden bereits geborgen. Viele Menschen liegen aber noch unter den Trümmern.

weiterlesen...