17. Oktober 2023 / Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Haftstrafe wegen Vergewaltigung bei Fesselspielen

Mehrfach lief der Sex einvernehmlich ab, als ein Mann und eine Frau Vergewaltigungsfantasien auslebten. Bis der Mann das «Safeword» der Frau ignorierte. Dafür komme nur eine Gefängnisstrafe in Frage, urteilte der Richter.

Der Angeklagte (m.) ist vom Landgericht München zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Ein 39-Jähriger hatte bei Rollen- und Fesselspielen das eindeutige Stoppzeichen der Frau ignoriert - das Landgericht München II verurteilte ihn deshalb nun wegen besonders schwerer Vergewaltigung und Freiheitsberaubung zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Täter und Opfer hatten sich zuvor mehrfach einvernehmlich zum Ausleben sexueller Fantasien getroffen. Bei «Rapegames» setzten sie in Rollenspielen Vergewaltigungsszenarien um. Bei einem der Treffen jedoch setzte sich der Mann über die Grenzen der Frau hinweg, wie das Gericht mitteilte.

Als Sicherheitsvorkehrung hatten die beiden nämlich ein sogenanntes Safeword vereinbart: Der Mann sollte sofort aufhören, wenn die Frau «schwarzes Herz» sagt. Bei einem Treffen in Egling (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) im Jahr 2022 hielt sich der 39-Jährige auch zunächst an diese Regel, als die Frau das Safeword nutzte - um sie anschließend aber erneut zu fesseln und sie trotz des wiederholten Stopp-Signales mit einer Peitsche zu schlagen und zu vergewaltigen.

Der Angeklagte hatte im Prozess die Vorwürfe eingeräumt und im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs auch Schmerzensgeld an die Frau gezahlt. Doch weil er ein besonderes Vertrauensverhältnis ausgenutzt habe, sei angesichts der konkreten Tatumstände keine Bewährungsstrafe mehr vertretbar gewesen, führte der Vorsitzende Richter in seinem Urteil vom vergangenen Freitag aus.

Das Urteil wegen besonders schwerer Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung ist noch nicht rechtskräftig. Verteidigung und Staatsanwaltschaft können bis zum 20. Oktober Revision zum Bundesgerichtshof einlegen. Die Anklage hatte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten gefordert, die Verteidigung eine Bewährungsstrafe von höchstens zwei Jahren.


Bildnachweis: © Matthias Balk/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Assistenzhund Hanni und Thorsten Habel werben in Schulen für Inklusion
Bildung

🐕 Das Duo „Toto & Hanni“ besucht künftig im Auftrag der Stadt Dortmunder Schulen und Kitas, um über Assistenzhunde und Teilhabe aufzuklären.

weiterlesen...
Let's Dance Tour 2025
Veranstaltungen

💃 Die "Let's Dance" Tour 2025 lockt wieder alle Generationen!

weiterlesen...
H-Bahn-Ausbau Dortmund nimmt Fahrt auf
Verkehr

🚝 DSW21 plant Teststrecke der H-Bahn bis 2028 – Ausbau bis Barop bringt klimafreundlichen Nahverkehr in neue Höhen.

weiterlesen...

Neueste Artikel

9 smarte Tools, die den Alltag bereichern und schützen
Gute Nachrichten

📱 Von KI-Gewaltschutz bis Gratis-Sportgeräten: Neun innovative Apps und Online-Tools, die das Leben einfacher, sicherer und bewusster machen.

weiterlesen...
75 Jahre Europäische Menschenrechtskonvention unter Druck
Gute Nachrichten

⚖️ Die Europäische Menschenrechtskonvention feiert Jubiläum, doch die Autorität des Gerichtshofs in Straßburg steht massiv unter Beschuss.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Männerleiche in brennendem Wohnhaus gefunden
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Auf ein Explosionsgeräusch folgen Flammen - dann steht eine ganze Doppelhaushälfte in Brand. Bei den Löscharbeiten entdecken die Einsatzkräfte einen Toten.

weiterlesen...
Supertaifun «Fung-Wong» hat die Philippinen erreicht
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Nach dem verheerenden Taifun «Kalmaegi» fegt nun ein neuer und noch stärkerer Sturm über die Philippinen. Bereits vor seiner Ankunft sorgte «Fung-Wong» für Zerstörung und erste Tote.

weiterlesen...