25. Oktober 2023 / Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Til Schweiger: «Möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat»

Til Schweiger sieht sich seit Frühjahr zahlreichen Vorwürfen zum Arbeitsklima beim Dreh der Auto-Komödie «Manta Manta» ausgesetzt. Lange schwieg er. Jetzt sprach er mit dem «Stern».

Til Schweiger hat sich nach Monaten erstmals ausführlich zu Vorwürfen rund um das Arbeitsklima an seinen Filmsets geäußert.

Regisseur und Schauspieler Til Schweiger hat sich nach Monaten erstmals ausführlich zu Vorwürfen rund um das Arbeitsklima beim Dreh des «Manta Manta»-Kinofilms geäußert. Dem Magazin «Stern» sagte er: «Ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat.» Der 59 Jahre alte Star sprach zudem über seine Alkoholprobleme und erläuterte, dass er in Therapie sei.

Das Magazin fragte Schweiger unter Verweis darauf, dass es bei den Dreharbeiten Mitarbeiter gegeben habe, die Angst vor ihm hatten: «Sind Sie ein Tyrann, Herr Schweiger?» Darauf antwortete er: «Der Vorwurf hat mich schwer getroffen. Niemand braucht vor mir Angst zu haben. Ich bin ein freundlicher Mensch.»

Schweiger: «Ich arbeite an mir»

Trotzdem hätten ihm Freunde schon früher gesagt, dass er eine Art haben könne, die «angsteinflößend» wirke. «Das akzeptiere ich mittlerweile und arbeite an mir.» Er sagte an anderer Stelle des «Stern»-Interviews zugleich, Filmemachen sei keine Basisdemokratie. Einer müsse entscheiden. Schweiger zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Schauspielern und er war auch schon als Regisseur tätig. Der neue Schweiger-Film «Das Beste kommt noch!» kommt im Dezember in die Kinos.

Zum Thema Alkohol bei den Dreharbeiten bei «Manta Manta - Zwoter Teil» erläuterte Schweiger: «Es gab eine Situation, in der ich durch meinen Alkoholkonsum nicht ich selbst war. Aber in dem Moment habe ich das nicht wahrhaben wollen. Da war ich überzeugt, ich könnte drehen.»

Schweiger über seine Alkoholprobleme

Im Laufe der Jahre habe er immer wieder Gespräche mit Verwandten und Freunden gehabt, die sich Sorgen gemacht hätten, dass er zu viel trinke. Er habe dieses Thema immer vor sich hergeschoben. Es sei schleichend mehr geworden, dann seien Kontrollverluste hinzugekommen. Danach habe er sich geschämt.

Schweiger sagte auch, er habe sich Hilfe gesucht. Er habe gelernt, dass er nicht mehr die Kontrolle verlieren dürfe. «Ich werde bald 60. Ich will jetzt keine Zeit mehr verlieren, ich will ein besserer Mensch werden.»

dpa fragte anlässlich des «Stern»-Interviews um ein weiteres Statement bei Schweigers Management an.

Die Vorwürfe

Der «Spiegel» hatte im Frühjahr den ganzen Fall ins Rollen gebracht. Der Bericht drehte sich über angebliche Schikane und ein «Klima der Angst» am Filmset.

«Manta Manta - Zwoter Teil» wurde im Sommer 2022 in Nordrhein-Westfalen gedreht und kam im Frühjahr in die Kinos. Schweiger war Regisseur und zugleich Hauptdarsteller. Die Actionkomödie knüpft an den Ursprungsfilm aus den 1990er Jahren an. 1991 zeigte «Manta, Manta» mit Schweiger in der Hauptrolle eine lustige Clique im Ruhrgebiet, für die das Auto das Wichtigste im Leben war.

Nach Erscheinen des «Spiegel»-Berichts hatte das beteiligte Produktionsunternehmen Constantin Film eine externe Untersuchung einer Anwaltskanzlei zu den Setbedingungen zu «Manta Manta» angeschoben. Das jüngst vorgelegte Ergebnis zeigte ein ambivalentes Bild von der Stimmung am Set. Constantin will nun die eigenen Produktionsstandards schärfen.

Debatte um Missstände in der Filmbranche

Es begann nach Erscheinen des «Spiegel»-Artikels auch eine Debatte um Missstände in der Filmbranche.

Schweigers Anwältin hatte damals dem «Spiegel» zu den Vorwürfen mitgeteilt, ein Teil der «Sachverhalte» sei ihrem Mandanten «nicht bekannt»; ein anderer unterstelle «angebliche Sachverhalte, die es nicht gegeben hat». Weiter hieß es dort, seit Jahren «kursierende Gerüchte» würden «zu Unrecht als tatsächlich» dargestellt.


Bildnachweis: © Christian Charisius/dpa
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