1. August 2022 / Eventblog

Festival Djelem Djelem feiert Kultur der Sinti und Roma in ganz Dortmund

Die Stadt feiert vom 3. bis 21. August 2022 bei Djelem Djelem

Sinti und Roma gehören zu Dortmund - und ihre Kultur feiert die Stadt vom 3. bis 21. August 2022 bei Djelem Djelem. Zum neunten Mal lädt das Festival u.a. zu Workshops, Vorträgen und zu einem Familienfest ein. Ein wichtiges Thema bei den Angeboten ist die Selbstermächtigung.

In die Kunst, Kultur, Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma eintauchen – das können die Besucher*innen bei Djelem Djelem u.a. im Keuninghaus, im Superraum in der Brückstraße, auf dem Nordmarkt, dem Platz vor der Reinoldikirche, im Dortmunder U und im Theater.

Ausstellung zeigt Perspektiven der Roma-Bewegung
Los geht es am 3. August mit einer Ausstellungseröffnung. Ursprünglich war geplant, im Superraum in der Brückstraße 64 Werke der polnischen Romni Malgorzata Mirga-Tas zu zeigen. "Da die Künstlerin und Aktivistin bei der Biennale 2022 den polnischen Pavillon gestaltete, ist sie aktuell so gefragt, dass uns zurzeit leider keine Werke zur Verfügung gestellt werden können", erklärt Kulturdezernent Jörg Stüdemann. Stattdessen sind vom 3. bis 30. August im Superraum Fotografien von Nancy Black zu sehen. Nancy Black ist der Künstlername von Gilda-Nancy Horvath, die als Journalistin und Menschenrechtsaktivistin seit 2006 die Roma-Bewegung in Europa begleitet und unterstützt. Horvath zur Ausstellung: "Ich durfte immer wieder beobachten und Teil davon sein, wie Geschichte geschrieben wird. Diese Ausstellung ist all den Menschen gewidmet, die ich in dieser Zeit dabei beobachten durfte, wie sie sich täglich für eine bessere Welt einsetzen."

Gespräch über Teilhabe
Weiter geht es am 4. August mit einem Panelgespräch auf dem Vorplatz der Reinoldikirche. Es geht u.a. um die Frage, was es braucht, um gleichberechtigte Teilhabe auf Augenhöhe zu verwirklichen. Im Fokus steht der Bericht, den die Untersuchungskommission Antiziganismus 2021 der Bundesregierung überreichte. Darüber sprechen zwei Autorinnen der Studie, Gilda-Nancy Horvath und Serçe Berna Öznarçiçeği, mit Kati Stüdemann (Leiterin des VMDO e.V.) und Roxanna-Lorraine Witt, Vorsitzender des Safe Space e.V. Mit Blick auf Dortmund sagt Witt: "Die Stadt Dortmund greift die Forderungen der Kommission auf. Hier hat sich eine Willkommenskultur etabliert, die für ganz Deutschland vorbidlich ist."

Familienfest mit Musik und Tanz auf dem Nordmarkt
Nach der Corona-Pause ist auch das Familienfest auf dem Nordmarkt wieder Teil des Festivals: Am 11. August gibt es von 14:00 bis 18:00 Uhr Spielangebote für Kinder, während die Erwachsenen sich austauschen und Beratungsangebote kennenlernen können. Auf der Bühne spielt u.a. die Gipsy Brass Band und die Tänzer*innen der Romano Than Tanzgruppe unter der Leitung von Elena Preduca treten auf.

Outdoor-Fest mit Sport und Spiel
Ein Sport- und Spielfest unter freiem Himmel steigt am 13. August am Keuninghaus. Ab 14:00 erwarten Kinder und Jugendliche Angebote wie Fußball und Basketball, Parkour oder Klettern. Auch Skateboard-Fans können die Boards tanzen lassen. "Wir haben neue Trick-Bikes und BMX zum Ausprobieren da und auch die Fahrradwerkstatt wird geöffnet sein, in der Jugendliche mit Anleitung ihre Räder reparieren können", so Michael Doerrer. Am 14. August geht es an die Konsolen, denn Dortmund ist E-Sport-Stadt. Das Keuninghaus lädt zum Djelem Djelem FIFA Turnier ein. Diverse Spiele stehen zur Verfügung.

Digital-Werkstatt und Kunst-Workshops für Kinder
Roboter, Drohnen und 3D-Drucker können Kinder und Jugendliche am 15. und 16. August in der DigitalWerkstatt der GrünBau gGmbH an der Oesterholzstraße 85–91 ausprobieren. Das Schulprojekt "Vast Vastete" bietet am 17. August einen offenen Workshop für Kinder und Jugendliche an, in dem sie sich künstlerisch mit ihren Zukunftsvorstellungen auseinandersetzen können.

Die Fachtagung "Kinderarmut bekämpfen – Kinderrechte stärken – Chancengerechtigkeit herstellen – Ansätze für die pädagogische Arbeit" zeigt am 16. August Best-Practice-Beispiele, wie bei Kinderarmut gegengesteuert werden kann und bietet Workshops sowohl für Kinder als auch für Erwachsene an. Um Anmeldung via E-Mail an j.wenzel@awo-dortmund.de wird gebeten. Am 15. August läuft im Keuninghaus außerdem ein Podiumsgespräch, in dem über die prekären Arbeitsbedingungen der Roma und die Rolle von Gewerkschaften gesprochen wird. Die Zuhörer*innen erhalten auch Ratschläge zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten.

Einweihung des Nordtreffs
Offiziell eingeweiht wird der Nordtreff an der Nordstraße 23-25 am 18. August. Dort gibt es vor allem für Familien aus Südosteuropa offene Angebote, Nachhilfe, Sport, Ausflüge oder Workshops. Ab 14:00 Uhr gibt es Führungen, Essen vom Grill und kalte Getränke sowie für die Kinder einen Schminkstand, Luftballons, Spiele und Musik. Ebenfalls am 18. August findet im Kino im Dortmunder U ein Panelgespräche zum Thema Radikalisierung statt. Es geht u.a. um die Frage, wie digitale Räume für Radikalisierung missbraucht werden und wie diese verhindert werden kann. Anmeldung unter vielfalt@stadtdo.de.

Empowerment-Workshops für Frauen
Austausch und Vernetzung stehen im Fokus mehrer Frauen-Empowerment-Workshops für Roma am 19. August. Im Keuninghaus stehen ein Kunstworkshop sowie ein Workshop zur Selbstorganisation zur Auswahl. Die Teilnehmenden erwarten Tipps, Tricks und Übungen, die beim Erreichen der eigenen Ziele helfen. Anmeldung erforderlich, via Mail an r.erdmann@awo-dortmund.de.

Das Kino im Dortmunder U zeigt am 21. August das Dokudrama "Gibsy – Die Geschichte des Boxers Johann Rukeli Trollmann". Dieser gewann 1933 die Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht. Doch der Titel wurde ihm von den Nazis aberkannt, da Trollmann aus einer Sinto-Familie stammte. 1942 wurde er verhaftet und in einem KZ ermordet.

Theater zeigt Aufführung im September
Im September gibt es im Theater Dortmund noch eine Zugabe: Dort führt das Rom*nja Power Theaterkollektiv "Rom*nja City reloaded. Stadt befreiter Menschen. Auf der Suche nach einer möglichen Welt" auf.

Erzählt wird die Geschichte von Rita Prigmore und ihrer Zwillingschwester Rolanda, an denen Nazi-Ärzt*innen Experimente durchführten. Das Stück ist eine Abrechnung mit der Vergangenheit, aber auch ein Blick in eine mögliche Zukunft. Gesprochen wird Deutsch, Englisch und Romanes. Am 20. gibt es eine Aufführung für Erwachsene, am 21. eine mit Gesprächsangebot für Jugendliche.

Mit ERIAC – European Roma Institute for Arts and Culture e.V. ist in diesem Jahr das größte Netzwerk für Selbstorganisation für Sinti und Roma beteiligt. Darüber hinaus sind weitere Initiativen und Vereine der Sinti- und Roma-Community wie Safe Space, Cirikli und Romano Than vertreten.

 

Quelle: Stadt Dortmund

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