23. November 2022 / Wirtschaft in Dortmund

Dran bleiben und sparen - Gassituation in Dortmund ist für den Moment entspannt

Wie hoch werden die Preise steigen?

Die Energiesituation in Dortmund ist aktuell entspannt. Obwohl die Stadt über 30 Prozent an Energie im Oktober im Vergleich zum Vorjahr einsparen konnte, schlug Ob Westphal in der Presserunde nach der Sitzung des Verwaltungsvorstandes am Dienstag, 22. November, trotzdem ernste Töne an.

"Die Lage ist aktuell so, dass sich die Gassituation entspannt hat", startete Oberbürgermeister Thomas Westphal ins Thema und erklärte sogleich: "Seit der Ratssitzung am 10. November haben keine weiteren Entwicklungen stattgefunden, über die wir hier berichten können." Trotzdem nutzte der Oberbürgermeister die Pressekonferenz, um einen Überblick über den Status quo zu geben. "Wie bereits in der letzten Ratssitzung vorgetragen, konnten durch städtische sowie private Sparmaßnahmen ein gutes Sparziel im Vergleich zum Oktober 2021 erreicht werden.

Verantwortung zeigen
Die Stadt habe bislang rund 34 Prozent weniger verbraucht als vor einem Jahr. Anstatt sich auf dem Erfolg auszuruhen oder gar die Maßnahmen zu entschärfen, schlug der OB jedoch ernste Töne an: "Ich kann nur wiederholen, alle zu ermuntern, dranzubleiben und zu sparen." Jetzt, da die Temperaturen weiter fallen würden, sei es wichtig, "am Ball zu bleiben".

"Wenn wir jetzt nachlassen und alle Heizungen aufdrehen, dann können die bisher erfolgreichen Sparziele schnell dahinschmelzen", äußerte er seine Bedenken hinsichtlich des erst angefangenen Winters. "Wer drückt im Auto extra aufs Gas, nachdem man erfolgreich durch sparsames Fahren Reichweite gewonnen hat?", fragte Westphal in der Pressekonferenz in die Runde und versinnbildlichte so die Situation.

Bisher habe das Sparen in Dortmund sehr gut geklappt. Trotzdem äußerte der OB die Bitte "an alle Dortmunder*innen, an alle private Haushalte, Verantwortung zu zeigen und auch immer wieder zu prüfen, ob Heizungen auch heruntergedreht werden können."

Aufmerksamkeit ist richtig und wichtig
Nicht nur in den eigenen vier Wände aufmerksam zu sein, sei aktuell wichtig, sondern auch im größeren Rahmen – mit dieser Tatsache eröffnete Westphal ein Gespräch, das er bei seinem Besuch zur Erleuchtung des Weihnachtsbaumes am 21. November führte . "Ich redete mit einem Vater, der mit seinem Sohn unterwegs war. Der Sohn sprach an, dass in seiner Straße den ganzen Laternen brennen – und wollte wissen, warum das so ist." Tatsächlich handelte es sich um einen Steuerungsdefekt der Laternen, der dazu führte, dass die Laternen nicht ausgestellt werden konnten. Über den Hinweis zeigte sich Westphal erfreut und betonte: "Wir gehen dem Problem auf jeden Fall auf die Spur, um es zu beheben."

Energiesituation kein Problem, das nur einen Winter hält
"Wir dürfen nicht nur an diesen Winter, sondern auch an die weiteren Jahre denken, die vor uns liegen", mahnte OB Westphal weiterhin. Man habe schließlich in diesem Jahr noch geringe Mengen russisches Pipeline-Gas erhalten. Ab nächstes Jahr werde es diese Lieferungen nicht mehr geben. Gesuche, auf anderen Wegen an entsprechende Gasmengen zu kommen, seien aktuell noch nicht fertig und abgeschlossen.

Weitere Lösungen für die Zukunft vonnöten
"Wenn ich Meldungen darüber vernehme, dass der französische Weltmarktführer der Transporttechnik für Flüssiggas annimmt, dass es über kurz oder lang einen Engpass in der Transportkapazität geben wird und hierfür mehr Schiffe erschaffen werden müssten, die wiederum in Asien gebaut werden – dann manövrieren wir uns in eine neue Abhängigkeit. Daher kann ich gut verstehen, dass dieser Weltmarktführer darauf pocht, dass es eine europäische Initiative für Werftkapazitäten geben muss", erklärte der Oberbürgermeister weiterhin. "Deutschland ist eine Nation ohne Energie-Souveränität, noch haben wir entsprechende Werftkapazität. Es werden also noch viele wichtige Diskussionen in Zukunft geführt werden."

Quelle: Stadt Dortmund

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