5. Februar 2024 / Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Zahl der Toten bei Waldbränden in Chile steigt auf 112

Die Feuer ziehen eine Schneise der Verwüstung durch das südamerikanische Land - vor allem rund um die Küstenstädte Valparaíso und Viña del Mar. Die Zahl der Opfer steigt immer weiter.

Ganze Stadtviertel von Viña del Mar sind niedergebrannt.

Bei den heftigen Waldbränden in Chile sind bisher mindestens 112 Menschen ums Leben gekommen. 32 der Opfer seien bereits identifiziert, teilte das Innenministerium des südamerikanischen Landes am späten Sonntagabend (Ortszeit) weiter mit. Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen. Allein in der Küstenstadt Viña del Mar werden noch rund 370 Menschen vermisst, wie die Zeitung «El Mercurio unter Berufung auf Bürgermeisterin Macarena Ripamonti berichtete.

«Das ist die schlimmste Tragödie, die unser Land seit dem Erdbeben von 2010 erlebt», sagte Präsident Gabriel Boric bei einem Besuch im Katastrophengebiet in der Region Valparaíso an der Pazifikküste. Damals waren mehr als 520 Menschen ums Leben gekommen. Boric kündigte eine zweitägige Staatstrauer ab Montag zu Ehren der Todesopfer an.

In Viña del Mar verwüstete das Feuer den gesamten botanischen Garten des Urlaubsorts, in dem jedes Jahr das wichtigste Musikfestival Lateinamerikas stattfindet. «Wir verstärken unsere Patrouillen in der Luft und auf dem Land», sagte der örtliche Militärchef, Konteradmiral Daniel Muñoz. Dabei seien zwei mutmaßliche Brandstifter festgenommen worden.

Tausende Häuser zerstört

Die Forstbehörde registrierte am Montag im ganzen Land 180 Brände auf einer Fläche von insgesamt mehr als 29.000 Hektar. Rund 15.000 Häuser seien beschädigt oder zerstört worden, allein in Viña del Mar seien es mehr als 12.000, sagte der Staatssekretär des Innenministeriums, Manuel Monsalve.

Die Hilfe werde in allen Gebieten angenommen, auch in den illegalen Siedlungen, sagte Sozialministerin Javiera Toro. Die Bürgermeisterin von Viña del Mar, Macarena Ripamonti, forderte: «Wir brauchen rechtliche Reformen, damit nicht mehr in Risikogebieten gebaut wird.»

Die Region westlich der Hauptstadt Santiago, wo nach Angaben der Regierung etwa 1,8 Millionen Menschen leben, ist am schwersten von den Bränden betroffen. Nahe der Küstenstädte Valparaíso und Viña del Mar habe sich ein Brand auf einer Fläche von etwa 10.000 Hektar ausgeweitet, hieß es.

Im Sommer auf der Südhalbkugel kommt es in Chile immer wieder zu schweren Waldbränden. Im vergangenen Jahr brannten im Zentrum und im Süden Chiles mehr als 425.000 Hektar Land ab - das entspricht in etwa der achtfachen Fläche des Bodensees. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben.


Bildnachweis: © Esteban Felix/AP/dpa
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