17. April 2023 / Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Unbekannte Art von Halbnacktschnecke in Brunei entdeckt

Es gibt Nacktschnecken und Schnecken mit Haus. Dazwischen sind die Halbnacktschnecken einzuordnen. Diese Gruppe hat jetzt Zuwachs bekommen.

Sie tragen zwar Häuser auf dem Rücken, jedoch sind diese zu klein, als dass sich die Weichtiere in sie zurückziehen könnten.

Im tropischen Regenwald des Sultanats Brunei haben Forscherinnen und Forscher eine neue Schnecken-Art mit unbewohnbarem Häuschen entdeckt.

In einem Feldlager mitten im Dschungel des Ulu-Temburong-Nationalparks seien nach dem Fund der Tiere Untersuchungen, inklusive einer DNA-Analyse, durchgeführt worden, heißt es in einer Studie im Fachmagazin «Biodiversity Data Journal». Das Ergebnis: Bei den fünf untersuchten Exemplaren handelt es sich um eine Art von sogenannten Halbnacktschnecken, die bisher von der Wissenschaft noch nicht beschrieben wurde. Die Spezies wurde auf den Namen Microparmarion sallehi getauft.

An der Entdeckung waren auch Laienforscher beteiligt, die gegen Geld Wissenschaftler in den Dschungel begleitet hatten.

Die tierischen Bewohner von Borneo

Halbnacktschnecken - oder «Semislugs» im Englischen - tragen zwar Häuser auf dem Rücken, jedoch sind diese zu klein, als dass sich die Weichtiere in sie zurückziehen könnten. Dennoch bieten die Schalen eine Art Schutz, ohne dem wurmartigen Körperbau im Weg zu stehen. Auf der Insel Borneo, auf der sich Brunei befindet, gibt es besonders viele Exemplare des Halbnacktschneckentyps. Warum das so ist, ist bisher unklar. Jedoch ist Borneo berühmt für seine enorme Artenvielfalt.

Die meisten der etwa zehn bekannten Halbnacktschnecken-Arten der Gattung Microparmarion leben in kühlen Wäldern in den Bergen. Die Laienforscher waren deshalb überrascht, im Tieflandregenwald des Ulu-Temburong-Nationalparks auf Tiere dieser Gattung zu stoßen. 2018 war erstmals ein Exemplar gesichtet worden, jedoch gelang es erst im vergangenen Jahr, die neue Spezies zu erforschen und im Detail zu beschreiben.

Die Tiere seien schwer zu finden, weil sie dämmerungs- und nachtaktiv und oft unter Blättern versteckt seien, heißt es in der Studie.


Bildnachweis: © M. Schilthuizen/Taxon Expeditions/dpa
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