5. Dezember 2018 / Aktuelles aus der Stadt

Immer mehr Vorgärten verwandeln sich in Steinwüsten

Grüne wollen begrünte Vorgärten zur Pflicht machen

Immer mehr Vorgärten verwandeln sich in Steinwüsten

Die Grünen im Rat wollen begrünte Vorgärten bei Neubauten zur Pflicht machen.

Die Stadt hat den Steinwüsten in Vorgärten den Kampf angesagt und schließt in Bebauungsplänen für neue Wohngebiete die Gartengestaltung mit Schotter, Split und Kies aus.

Die Grünen im Rat gehen jetzt noch einen Schritt weiter. Sie wollen die Hauseigentümer bei künftigen Bebauungsplänen verpflichten, ihre Vorgärten mit „standortgerechtem Grün“ dauerhaft zu bepflanzen. Zudem soll die Verwaltung prüfen, ob nicht auch in bestehenden Vorgärten die Begrünung verpflichtend eingeführt werden kann – analog der Regeln zur Dachbegrünung.

Das heißt, im Falle einer Überplanung von Bestandsflächen mit Hitzeinseln in der Innenstadt müssten Steine und Kies dann durch Grün ersetzt werden. Grüngestalterische Ziele für Vorgärten könne man über die Landesbauordnung umsetzen. Hausbesitzer vor allem in den Vororten müssten sich keine Sorge machen, den Kies aus ihren bestehenden Vorgärten wieder rauswerfern zu müssen, präzisierten die Grünen am Mittwoch.

In der Begründung des Grünen-Antrags für die Sitzung des Umweltausschusses am heutigen Mittwoch heißt es unter anderem mit Hinweis auf das zunehmende Insektensterben, eine Gestaltung mit Steinen, Schotter, Kies und Split sei „weder städtebaulich noch ökologisch sinnvoll“. Zudem, so die Grünen würden Vorgartenflächen in Wohnbereichen häufig für die Anlage von zusätzlichen Stellplätzen zweckentfremdet und versiegelt, ohne dass die Fläche nachträglich bauordnungsrechtlich als versiegelt bewertet werde. „Damit kann in Einzelfällen der maximal zulässige Versiegelungsgrad überschritten werden.“ Das wiederum könne zu Veränderungen der Regenwasserversickerung auf Privatgrundstücken führen.

CDU: Gegen Eingriffe in Privateigentum
Erhebliche Bedenken gegen „grüne Eingriffe in Privateigentum“, äußert die CDU-Fraktion. Man werde diesen Antrag ablehnen, kündigte am Dienstag der umweltpolitische CDU-Sprecher Uwe Waßmann an: „Man kann aus unserer Sicht sicherlich darüber diskutieren, ob Steingärten, Kiesgärten, Trockenmauern oder Felssteine klimatisch das Optimum sind. Allerdings halten wir es für falsch, diese Art des Gartenbaus völlig zu verdammen“; denn diese Form des Gartens biete Käfern, Kröten, Spitzmäusen, Erdhummeln und Wildbienen, die auf trockenen und warmen Untergrund angewiesen sind, ökologisch wertvollen Lebensraum. Außerdem seien steinerne Gärten eine „deutlich pflegeleichtere Variante“.

Die Grünen unterstellten den Bürgern pauschal, ihre Vorgartenflächen widerrechtlich für Stellplätze zweckzuentfremden, ohne dass diese baurechtlich als versiegelt gelten würden, so Waßmann. Auch wenn das im Einzelfall nicht auszuschließen sei, teile die CDU „eine solche Verunglimpfung“ der Bürger nicht. Der bessere Weg als Gängelung und Bevormundung durch Politik und Verwaltung sei die Öffentlichkeitsarbeit über Vor- und Nachteile von Gartengestaltung. Waßmann: „Die Politik muss nicht überall ihre Nase reinhalten, auch nicht in die Vorgärten der Menschen.“

Quelle: Ruhrnachrichten

 

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