25. April 2023 / Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Ermittler gehen bei Attacke von Zufallsopfern aus

Warum hat der Täter im Fitnessstudio mehrere Menschen mit einem Messer attackiert? Die Ermittler rücken von der Anfangsthese eines gezielten Angriffs ab und gehen nun von vier Zufallsopfern aus.

Die Polizei führt den Tatverdächtigen ab.

Eine Woche nach der blutigen Messerattacke in einem Duisburger Fitnessstudio mit vier Schwerverletzten sieht die Staatsanwaltschaft Anzeichen für eine Amoktat statt eines gezielten Angriffes. «Wir gehen eher davon aus, dass es sich bei allen vier um Zufallsopfer handelt», sagte Staatsanwältin Jill Mc Culler am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Das ergebe sich insbesondere aus Angaben von Geschädigten, nach denen keiner von ihnen den mutmaßlichen Täter gekannt habe. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass der Angriff einer Person gegolten habe.

«Amok hört sich so ganz schlimm an. Letztlich ist es das, das wahllose Aussuchen der Opfer ohne bestimmte Gründe», sagte die Staatsanwältin. Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hatte zuvor berichtet, dass inzwischen einiges auf eine Amoktat hindeute. Eines der vier schwer verletzten Opfer der Attacke, ein 21-Jähriger, schwebte nach Informationsstand von Montag noch in Lebensgefahr.

Tatverdächtiger in Untersuchungshaft schweigt

Nach dem Angriff am Dienstagabend vergangener Woche sitzt ein 26-jähriger tatverdächtiger Syrer in Untersuchungshaft. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung. Bei der Attacke soll der Tatverdächtige vier Menschen mit einem Messer schwer verletzt haben. Der Beschuldigte habe sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert, sagte die Staatsanwältin.

Spezialeinheiten der Polizei hatten den Tatverdächtigen in der Nacht zum Sonntag nach Hinweisen von zwei Bekannten des Mannes in seiner Duisburger Wohnung in der Nähe des Tatorts festgenommen. Dabei wurden zwei Messer sichergestellt, die nach Einschätzung der Ermittler als Tatwaffe infrage kommen. Eines der Messer - die mögliche Tatwaffe - hat laut der Staatsanwaltschaft eine 20 Zentimeter lange Klinge. Die Messer würden auf DNA-Spuren von Opfern untersucht. Das dauere aber noch. Die Polizei hatte mit Fotos aus Überwachungskameras gefahndet.

Der Tatverdächtige soll nach Angaben der Ermittler psychiatrisch begutachtet werden. Der Syrer hatte den Behördenangaben zufolge im April 2016 einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Im Jahr 2018 sei er in zwei Fällen wegen geringfügiger Vermögensdelikte aufgefallen. Beide Verfahren seien eingestellt worden. Die Spurensicherung in der Wohnung des Tatverdächtigen wurde laut Polizei am Montag fortgesetzt.


Bildnachweis: © Christoph Reichwein/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Apothekennotdienst 06.04 + 07.04.2024
Apothekennotdienst

Hier für euch der Apothekennotdienst

weiterlesen...
Größtes E-Bike-Festival Europas findet im April statt
Freizeit

Top News am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen

weiterlesen...

Neueste Artikel

Machete auf Festgelände - Ermittlungen gegen 19-Jährigen
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Ein 19-Jähriger schleust eine rund 50 Zentimeter lange Machete auf das Stuttgarter Frühlingsfest. Was hatte er damit vor und wie konnte er mit der Waffe trotz Kontrollen auf das Festgelände gelangen?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Machete auf Festgelände - Ermittlungen gegen 19-Jährigen
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Ein 19-Jähriger schleust eine rund 50 Zentimeter lange Machete auf das Stuttgarter Frühlingsfest. Was hatte er damit vor und wie konnte er mit der Waffe trotz Kontrollen auf das Festgelände gelangen?

weiterlesen...
Fußabdrücke von Arian? - Suche läuft weiter
Aktuelles aus Deutschland und der Welt

Der sechsjährige Arian aus Bremervörde bleibt verschwunden. Auch der bisher größte Einsatz am Wochenende brachte nicht den erhofften Durchbruch. Doch die Suche geht weiter.

weiterlesen...