13. Januar 2023 / Wirtschaft in Dortmund

Stadt kauft Grundstücke auf Phoenix West und stößt weitere Entwicklung an

Was ist der Plan mit den Grundstücken?

Die Stadt hat von dem Unternehmen Walas Europe B.V. (World of Walas) die Grundstücke Schalthaus 101, die Hochofenanlage sowie das westlich des Hochofens angrenzende Baufeld 13 auf Phoenix West gekauft. Die Flächen sollen jetzt mit neuem Leben gefüllt werden.

Der Kauf erfolgte über das Sondervermögen Verpachtung Technologiezentrum. Die weitere Entwicklung wird künftig die TechnologieZentrumDortmund GmbH gemeinsam mit der Stadt steuern. Der Kaufvertrag wurde unter Vorbehalt eines entsprechenden Ratsbeschlusses und der Zustimmung durch NRW Urban, der vorherigen Grundstückseigentümerin, geschlossen. Am Dienstag, 10. Januar, hatte sich der Verwaltungsvorstand mit diesem Thema befasst.

Heike Marzen, Geschäftsführerin der Dortmunder Wirtschaftsförderung und Betriebsleiterin des TechnologieZentrumDortmund (SVTZ) erklärte dazu: "Durch den Kauf dieses Herzstückes von Phoenix West können wir nun die Anforderungen der Wirtschaft wie auch der Stadtgesellschaft direkt in die aktive Entwicklung dieses Standortes einfließen lassen." Dirk Stürmer, Geschäftsführer des TechnologieZentrumDortmund, ergänzte: "Mit dieser neuen Rolle und den damit verbundenen Möglichkeiten sind wir nun in der Lage, das Erfolgsmodell Technologiepark Dortmund am Standort Phoenix West fortzuführen."

Hochofen, Schalthaus und Skywalk bleiben erhalten

Bei allen neuen Planungen und innovativen Ideen zur Entwicklung der neu erworbenen Grundstücke auf Phoenix West steht jetzt schon fest, dass der Hochofen und auch das Schalthaus erhalten bleiben. "Der Skywalk ist bei den Bürger*innen sehr beliebt. Deshalb werden wir selbstverständlich in unseren Planungen daran festhalten", so Geschäftsführer Dirk Stürmer. Die TechnologieZentrumDortmund GmbH wird jetzt zunächst alle Pläne und Akten von Walas Europe B.V. sichten und bewerten und im Anschluss ein Konzept zur Entwicklung erarbeiten. Auch die Überlegungen zu Urban Gardening sollen mit einfließen.

Rückblick: Kauf durch World of Walas im Jahr 2018

Der kanadisch-niederländische Projektentwickler World of Walas (Walas) hatte im Jahr 2018 die rund 56.200 Quadratmeter Fläche auf Phoenix West von NRW Urban erworben. Ziel war es, die Flächen als gemischten Technologie- und Dienstleistungsstandort zu entwickeln und auch für kultur- und freizeitwirtschaftliche Nutzungen zu öffnen. Dabei sollten die Relikte der Industriegeschichte, die den Standort prägen, integriert werden. Mit dem Kauf ging Walas die Verpflichtung ein, dieses Konzept umzusetzen. Der Titel: "The Fourth Wave".

Das Dortmunder Projektteam von World of Walas entwickelte in den darauf folgenden Jahren eine Reihe von kreativen und innovativen Ansätzen. So gab es Ideen für ein modulares Raumkonzept in der Hülle des alten Schalthauses 101 sowie für ein World Innovation Center auf der Fläche der Hochofenanlage. Internationale Delegationen zeigten Interesse. Ferner wurden verschiedene neue Technologieansätze wie Urban Gardening und Aquaponik inklusive entsprechender Geschäftsmodelle diskutiert.

Leider ließen sich diese Ansätze aufgrund einer Reihe von Entwicklungshemmnissen nicht umsetzen. Einer der entscheidenden Faktoren war hier sicherlich der unerwartete Tod des Inhabers und Geschäftsführers von World of Walas, Gerben van Straaten. Mit ihm verlor das Unternehmen den zentralen Impulsgeber und Entwicklungstreiber.

Status quo Standort Phoenix West

Im Überblick ist Phoenix West schon jetzt eine renommierte Dienstleistungs- und Technologieadresse. In den letzten Jahren sind dabei eine Reihe von neuen Technologie- und Anwendungsbereichen hinzugekommen. Das TechnologieZentrumDortmund (TZDO) ist als Impulsgeber gleich mit zwei Kompetenz- und Anwendungszentren vor Ort vertreten. In der MST.factory dortmund (MST) und im Zentrum für Produktionstechnologie Dortmund (ZfP) sind insgesamt über dreißig junge, innovative Hightech-Firmen ansässig. Im Umfeld der Zentren haben sich zahlreiche Unternehmen niedergelassen, so beispielsweise die Firmen Amprion, Albonair, Bechtle IT. Weitere Unternehmen, wie beispielsweise Materna, sind gerade dabei, ihre Bauvorhaben dort voranzutreiben.

Um nun möglichst zeitnah Interessenten und Wachstumsunternehmen auf Phoenix West notwendige Perspektiven bieten zu können, beabsichtigt die Stadt Dortmund, die Entwicklung der zentralen Liegenschaften rund um den Hochofen weiter anzutreiben und dabei gegebenenfalls einige der ursprünglichen Konzeptbausteine aufzugreifen. Die Aktualisierung und Neuausrichtung der Standortentwicklungsstrategie wird unter der Federführung des TZDO geschehen. Das TZDO ist bereits seit 2005 auf Phoenix West ansässig und verfügt somit über umfassende Kenntnisse zur Standorthistorie und darüber hinaus seit den 80er Jahren über eine ausgewiesene Expertise für die wirtschaftliche Entwicklung von Technologie- und Wirtschaftsstandorten in Dortmund.

Neben der Weiterentwicklung von Phoenix West als Technologiestandort haben sich aber auch freizeitwirtschaftliche und kulturelle Nutzungen etabliert. Auch hier wird es eine strukturierte Weiterentwicklung des Bestandes geben.

Ferner ist und bleiben der Erhalt der industriehistorischen Gebäude und Anlagen sowie der denkmalgerechte Umgang mit ihnen ein wichtiger Baustein des Standortentwicklungskonzeptes. Hier gilt es Alt und Neu zu verbinden, indem wirtschaftlich tragfähige Konzepte für die Neunutzung des historischen Baubestandes gefunden werden. Dabei sollen nach Möglichkeit die ortsprägenden, zentralen Landmarken, wie beispielsweise die beiden Hochöfen und der HOESCH-Gasometer, erhalten bleiben.

Ausblick

Vom TZDO wird nun eine Machbarkeitsstudie sowie ein Umsetzungskonzept erstellt, das die bisherigen Qualifizierungsschritte und Meilensteine der Standortentwicklung berücksichtigt und dann die Basis für alle weiteren Schritte der Wiederbelebung bilden wird.

Phoenix West ist einer der Zukunftsstandorte der Stadt Dortmund und hat als solcher eine enorme Leuchtturmwirkung mit überregionaler sowie internationaler Wahrnehmung. Daher gibt es auch hohe Qualitätsansprüche an die städtebauliche, architektonische Gestaltung des Standortes sowie an den Nutzungsmix.

Quelle: Stadt Dortmund

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