29. Juni 2019 / Aktuelles aus der Stadt

Stadt kauft alle Wohnungen im Hochhaus Kielstraße 26

Abriss für 2021 geplant

Das erste Etappenziel zum Abriss des Hochhauses in der Kielstraße 26 ist erreicht: Die Stadt Dortmund hat alle der 102 Wohnungen angekauft. Der Abriss wird nun vorbereitet. Der Weg dorthin war nicht einfach: 44 Eigentümer, Banken, Behörden, Erben und anderen Beteiligte musste die Stadt einbeziehen.

Bis in die Ukraine musste die Stadt Dortmund ihre Fühler ausstrecken, um ins Eigentum der letzten verbleibenden Wohnung zu kommen. Nun kann endlich der erste Teilerfolg verkündet werden. "Ich bin froh, dass uns über diese lange Zeit nicht die Puste ausgegangen ist und wir beharrlich geblieben sind", zeigt sich Oberbürgermeister Ullrich Sierau erleichtert.

Ankauf erster Wohnungen in 2016
44 Eigentümer und viele weitere Beteiligte wie Banken, Behörden oder Erben waren einzubeziehen, damit die Wohnungen gekauft werden konnten. 2012 wurde eine "Regiestelle" eingerichtet. Diese hatte zur Aufgabe, Licht ins Dunkel der Eigentümer, Schuldner und Gläubiger zu bringen. Zu Beginn des Jahres 2016 gingen dann die ersten Wohnungen ins Eigentum der Stadt über. Nun konnte man sich endlich mit dem letzten Besitzer einigen.

Besondere Herausforderung
"Das Beispiel Kielstraße 26 zeigt, dass vernachlässigte Immobilien, im Besitz von Wohnungseigentümergemeinschaften eine besondere Herausforderung für das Eingreifen der öffentlichen Hand darstellen". meint der Dezernent für Planen, Bauen und Umwelt, Ludger Wilde, auch im Hinblick auf weitere problematische Immobilien in der Nordstadt. "Aber der langwierige Prozess, hat auch seine guten Seiten. Das Wissen und die Erfahrungen, die wir hier sammeln konnten, helfen uns im Umgang mit den übrigen Problemimmobilien im Stadtgebiet."

Land NRW bezuschusst Kosten mit 80 Prozent
Insgesamt kostete der Ankauf inklusive Nebenkosten und Beratung durch die Regiestelle etwa 650.000 Euro. Für die zwischenzeitliche Räumung im Auftrag der Stadt Dortmund waren weitere 160.000 Euro fällig. Mehr als 80 Tonnen Sperrmüll und Unrat wurden dabei beseitigt. Die Kosten werden vom Land Nordrhein-Westfalen mit 80 Prozent über das Stadterneuerungsprogramm Stadtumbau-West bezuschusst. Insgesamt stehen der Stadt über dieses Programm für Ankauf und Abriss rund 2,3 Millionen Euro zur Verfügung.

Nächster Schritt: Gutachten einholen, Kosten ermitteln
Die Stadt bereitet nun den Abbruch des Gebäudes vor, indem weitere Gutachten eingeholt und der Kostenrahmen ermittelt wird. "Ich gehe davon aus, dass der Rat im Jahr 2020 den Beschluss für den Abbruch fasst. 2021 könnte dann der Abbruch erfolgen und eine positive Entwicklung des Areals Kielstraße 26 initiiert werden", wagt Susanne Linnebach, Amtsleiterin der Stadterneuerung, einen Blick in die Zukunft.

Chronik: Wie aus dem Wohnkomplex eine "Schrott-Immobilie" wurde
1969 wurde das Gebäude nach zweijähriger Bauzeit erstmals bezogen. Anfang der 90er Jahre wurde das Hochhaus von der vormaligen Eigentümerin verkauft und anschließend vollständig in Eigentumswohnungen aufgeteilt zunächst Eigentum "in einer Hand".

1993 wurden die 102 Wohneinheiten an insgesamt 44 Einzeleigentümer, bzw. kleine Eigentümergemeinschaften aus dem süddeutschen Raum als Kapitalanlagen verkauft. Die Verkaufspreise standen in keinem ausgewogenen Verhältnis zu der in Teilbereichen modernisierungsbedürftigen Immobilie.

Gesetzlich festgelegte Mietpreis- und Belegungsbindungen zum Schutz der Mieter haben dazu geführt, dass die teils sehr niedrigen Mieten über einen Zeitraum von 10 Jahren nicht angehoben werden konnten. Erforderliche Modernisierungs-, Reparatur- und Wartungsaufträge an der Immobilie konnten von der Wohnungseigentümergemeinschaft aufgrund von teils erheblichen Zahlungsausständen nicht ausgeführt werden.

Im November 2001 legte die Hausverwaltung ihr Mandat nieder. Im April 2002 wurde die Heizungs- und Warmwasserversorgung eingestellt. Der drastische Qualitätsverlust und die angekündigte Unterbrechung der Stromversorgung führten zu einem sukzessiven Leerzug der gesamten Immobilie.

Am 21. November 2002 wurde das Hochhaus von der Stadt Dortmund im Rahmen einer bauordnungsbehördlichen Sicherungsmaßnahme geschlossen.

Bisherige Projektmeilensteine

  • Dezember 2007: Abschluss der Machbarkeitsstudie
  • März 2009: Ratsbeschluss für die Vorbereitung des Eigentumserwerbes
  • 2009 – 2011: Vorbereitung des Ankaufs
  • Mai 2012: Ausschreibung und Beauftragung der Koordinations- und Regiestelle
  • Dezember 2012: Ratsbeschluss über die Festlegung eines Stadtumbaugebietes
  • Januar 2013: Tätigkeitsaufnahme der Koordinations- und Regiestelle an
  • Oktober 2015: Ratsbeschluss zum Erwerb der Eigentumswohnungen
  • Dezember 2015: Vertragsabschluss für die ersten Wohneinheiten
  • 2016 – 2017: Ankauf von 98 Wohneinheiten
  • Ende Mai 2019: Ankauf der letzten Wohnung

Ausblick: Wie es weitergehen kann
Der Abbruchbeschluss ist für die erste Jahreshälfte 2020 geplant, die Ausschreibung Bauleistungen bzw. des Abbruchs für die zweite Jahreshälfte 2020. Die Abbrucharbeiten sollen planmäßig im Frühjahr 2021 beginnen.

 

Quelle: Stadt Dortmund/Nachrichten

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