4. Februar 2021 / Aktuelles aus der Stadt

Neues Ranking sieht Dortmund weltweit als viertgrünste Stadt

Laut Hugsi ist Dortmund die viertgrünste Stadt weltweit und die grünste in Deutschland.

Dass Dortmund richtig viel Grün hat, das wissen inzwischen die meisten, die hier leben. 63,3 Prozent des Stadtgebietes sind grün, weist das städtische Vermessungs- und Katasteramt für Dortmund aus. Das ist nicht neu, überrascht aber immer noch Viele. 

Eine neue Analyse (der sogenannte Husqvarna Urban Green Space Index, kurz HUGSI) kommt nun zu dem Schluss, dass Dortmund sogar die viertgrünste Stadt weltweit und die grünste in Deutschland ist. Das Start-up "Overstory" mit Sitz in den Niederlanden und den USA hat dazu Satellitenbilder von 155 verschiedenen Städten aus 60 Ländern mit Hilfe Künstlicher Intelligenz ausgewertet.

Dabei wurden mehrere Parameter einbezogen und angewendet. Nach Angabe von Overstory lässt sich anhand von Satellitenbildern nicht nur die Art der Grünfläche (in der einfachsten Ausprägung der Unterschied zwischen Bäumen und Gras) erkennen, sondern auch ihre Qualität (z.B. einzelne Baumarten) und ihre Gesundheit. Eine multiplikative Art der Berechnung soll sicherstellen, dass Städte mit hohen Werten für mehrere Faktoren höher gewertet werden als Städte mit einem sehr hohen Wert für einen einzelnen Faktor.

Details für Dortmund
Wichtig zu wissen: Betrachtet werden ausschließlich urbane Gebiete, also Bereiche, in denen auch Menschen wohnen und arbeiten. So sind beispielsweise die Wälder in den südlichen Stadtteilen gar nicht in die Berechnung mit eingeflossen. Umgekehrt gilt die Bundesstraße 1 zwischen Wittekindstraße und Hauptfriedhof aufgrund ihres üppigen Baumbestands als Grünfläche. Diese Maßstäbe gelten jedoch für alle verglichenen Städte gleichermaßen. Details für Dortmund finden Sie hier.

Das Ziel von Hugsi ist es, Erkenntnisse über Größe, Proportion, Verteilung und Gesundheit von Grünflächen in städtischen Gebieten herauszufiltern, aus denen sich neue Erkenntnisse und mögliche Maßnahmen ableiten lassen. Die weltweite Urbanisierung findet in einem nie dagewesenen Tempo statt, das Klima wandelt sich in einem fort. Overstory arbeitet an Tools, die helfen sollen, diese Entwicklung besser im Sinne der Nachhaltigkeit zu steuern.

Gesponsert wird dieses jährliche Ranking, das 2019 erstmals ermittelt wurde und bei dem Dortmund in 2020 erstmals betrachtet wurde, von Husqvarna. Das Unternehmen verkauft weltweit Grünpflege-Gerätschaften für den Profi-Einsatz in Parks, Wäldern und Gärten.

Ranking als Bestätigung und Ansporn
Immer wieder werden Untersuchungen zum Grünanteil von Städten angestellt und immer wieder kommt es dabei zu Rankings, bei denen Dortmund zwar unterschiedlich jedoch regelmäßig sehr gut abschneidet. Der Blick auf das Studiendesign und die Details macht meist sehr schnell klar, dass jeweils andere Schwerpunkte gesetzt wurden und ein Vergleich der Platzierungen nicht immer sinnvoll ist. Es kommt immer darauf an, was man zählt und wie man es auswertet.

Die Stadt Dortmund freut sich dennoch über dieses außerordentliche Ergebnis und über die Anerkennung. Es bestätigt den Weg, den die Stadt in punkto Stadtgrün bisher gegangen ist und ist Ansporn für noch größere Ziele.

"Die Dortmunder Grünanteile sind jetzt schon Weltklasse. Das möchten wir weiter ausbauen", sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal. "Deshalb möchte ich mehr Stadtbäume, mehr Parks und grüne Oasen in unserer Stadt. Die  Internationale Gartenausstellung IGA 2027  ist für mich ein festes Datum für diese Entwicklung", fügt Westphal an.

Ergriffene Maßnahmen und kommende Bausteine für gutes Grün
Die IGA 2027 wird einen kräftigen Schub, auch für die Vernetzung der Grünflächen in Dortmund bringen und Signalkraft weit über die Grenzen von Dortmund entfalten. Dabei wird entlang der Emscher durch das gesamte Dortmunder Stadtgebiet das Thema Grün und Natur in der Stadt aufgegriffen und die vorhandenen Garten- und Parkanlagen besser zugänglich gemacht.

Doch schon mit dem neuen  Landschaftsplan  hat Dortmund 2020 dafür gesorgt, dass nun mehr Gebiete, mehr Natur unter Schutz gestellt sind. Der Landschaftsplan, an dem lange Jahre intensiv gearbeitet wurde, ist ein Pfund im Sinne des Naturschutzes und ein klares Signal gegen den Flächenverbrauch für die überall fortschreitende Urbanisierung. Denn durch den Landschaftsplan erhalten nun insgesamt 41,18 Prozent des Stadtgebietes einen besonderen Schutzstatus. "Insofern ist er auch ein Garant für die künftige nachhaltige Entwicklung und ganz im Sinne der Förderung der Biodiversität", sagt Sonja Terme, Bereichsleiterin Landschaftsplanung im Umweltamt.

Mehr Grün in Dortmund
Doch auch die urbanen Bereiche dieser Stadt bekommen mehr Grün. Im nördlichen Bahnhofsumfeld, auf dem ehemaligen Gelände der Westfalenhütte (Grüner Ring) und auf dem ehemaligen HSP-Gelände (Smart Rhino) werden neue Parks und attraktive Grünflächen entstehen. Aber jede Grünfläche, auch die kleinen Pocketparks (Miniatur-Grünräume, die einen neuen Typ von Freiraum darstellen) und ihre Qualität ist wichtig. Fassadengrün wird in Dortmund gefördert und Gründächer werden bei Neubauten zur Pflicht.

Heiko Just, der stellvertretende Leiter des Grünflächenamtes, betont: "Gegenwärtig verfügen wir in Dortmund schon über gut 500 Hektar Grünanlagen und Parks mit ganz unterschiedlichem Charakter und zudem über 150.000 städtische Bäume. Jedes Gramm gebundenes CO2 ist hilfreich angesichts des Klimawandels. Vitale, lebendige Grünflächen und Straßenbäume sind wichtig – sowohl für das Stadtklima, als auch für die Lebensqualität. Uns bestärkt die Platzierung beim HUSGI in unserem Ziel noch mehr biologische Vielfalt zu erreichen und noch mehr Nachhaltigkeit in der Grünpflege zum Standard zu machen."

So berechnet die Stadt den Grünanteil
Den Grünanteil berechnen die städtischen Experten im Vermessungs- und Katasteramt aus einer Kombination: Zum einen werden die Nutzungsarten des Liegenschaftskatasters zu Grunde gelegt. Darin sind sämtliche Grünflächen, Wälder und Felder verzeichnet. Um ein realistisches Bild zu bekommen ist es sinnvoll auch die privaten Grünflächen hinzuzurechnen. Geht man davon aus, dass in Bebauungsplanverfahren im Durchschnitt die sogenannte Grundflächenzahl (maximal bebaubare Fläche) von 0,4 (= 40 Prozent) angenommen wird, bedeutet das, dass 60 Prozent der Wohnbauflächen auch als Grünflächen öffentlich wahrgenommen werden. So kommt Dortmund schlussendlich auf den Gesamtwert 63,3 Prozent – also in etwa zwei Drittel der Dortmunder Stadtfläche.

Fakten zum Grün in Dortmund:

  • 2012 war Dortmund Gründungsmitglied der Initiative "Kommunen für biologische Vielfalt".
  • Die Deutsche Alleenstraße führt quer durch Dortmund – der Stadt, in der es bereits 1959, 1969 und 1991 drei Bundesgartenschauen gab.
  • Mit rund 80 und 70 Hektar Fläche gehören der Fredenbaumpark und der Westfalenpark zu den größten innerstädtischen Parkanlangen Deutschlands. Der Hauptfriedhof in Dortmund übertrifft dies noch – mit seinen knapp 120 Hektar ist er einer der größten Friedhöfe Deutschlands und Dortmunds größte zusammenhängende Grünfläche.
  • Der Botanische Garten Rombergpark beherbergt eine der größten und interessantesten Gehölzsammlungen Europas. Der dort geplante Baumwipfel-Erlebnis-Pfad soll über einen Kilometer lang und bis zu 18 Metern hoch werden und wird weltweit einmalig.
  • Das zum 1. Januar 2020 neu gegründete Grünflächenamt kümmert sich um rund 150.000 Straßenbäume in Dortmund.
  • Die Stadt Dortmund ist Mitausrichterin der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 und wird dafür den Aktionsraum "Emscher nordwärts" entwickeln. Im Mittelpunkt steht dabei der Zukunftsgarten, in dem von April bis Oktober 2027 rund um die Kokerei Hansa in Huckarde große Teile der Ausstellungsinhalte des Garten- und Landschaftsbaus präsentieren werden.
  • 35 Naturschutzgebiete (2.706 Hektar) gibt es in Dortmund. Im Vergleich zu den ehemaligen Landschaftsplänen bedeutet das ein Plus von 1.018,4 Hektar. Dazu kommen 48 Landschaftsschutzgebiete auf zusammen 8.584,5 Hektar und 139 geschützte Landschaftsbestandteile mit insgesamt 266,9 Hektar.

Quelle: dortmund.de | nachrichten

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