22. Februar 2023 / Kultur in der Stadt

"Unbeschwert" - uzwei im Dortmunder U zeigt eine Ausstellung der Leichtigkeit

Was gibt es bei der Ausstellung zu sehen?

Kann man Leichtigkeit ausstellen? An diesen Versuch haben sich elf junge Künstler*innen zwischen 16 bis 21 Jahren begeben und für die Ausstellung "Unbeschwert" kreative Konzepte entwickelt, die unfassbare Gefühl erfahrbar machen.

Unbeschwertheit und Leichtigkeit haben viele Menschen in den vergangenen Monaten und Jahren der Krise und des Krieges vermisst. In der interaktiven Ausstellung setzen sich die jungen Künstler*innen in elf Positionen ganz konkret, aber auch auf einer Meta-Ebene mit Unbeschwertheit auseinander – und zeigen, dass das Leichte untrennbar mit dem Schweren verbunden ist.

Mithilfe von professioneller Unterstützung wurden die Jugendlichen zu Künstler*innen
Die elf jungen Künstler*innen entwickelten und konzipierten ihre Ideen und realisierten sie mit Unterstützung einer Szenografin sowie professioneller Musiker*innen, Programmierer*innen, Designer*innen oder Medientechniker*innen in vielen gemeinsamen Workshops.

Pilze und Pyramidenschaum
Direkt am Eingang erliegt man in Svenja Malchers raumgreifender Installation der "Faszination mit Hut": Man wird eingesogen in die Welt der Pilze. Monatelang sammelte Malcher überraschende und skurrile Fakten, studierte Farben und Formen – und schickt die Besucher*innen inmitten ihrer flimmernden Funga nun "auf Sporensuche" nach den unendlichen Möglichkeiten, die diese Lebewesen bieten.

Ein mit Pyramidenschaum ausgekleideter Raum, in der Mitte ein Mikrofon: Till Bellinghausen hat mit "still" eine begehbare Installation geschaffen, in der sogar Schreie von außen ungehört bleiben. Eine schallisolierte Insel im Trubel, in der Wut oder Sorgen zumindest leiser werden können. Ein Rückzugsort ist auch die Videoinstallation "cave" von Marie Köck: In einer gemütlichen Höhle kann man die Außenwelt vergessen, während auf einem Bildschirm an Lavalampen erinnernde Liquid Art wabert, während dann und wann das Geräusch einer schnurrenden Katze oder des Meeresrauschens ertönt.

Seine Sorgen einfach kleinschreddern
Seine Sorgen entsorgen – das funktioniert ganz physisch in Jana Franks interaktiver Installation "Positives Blau". Hier haben Besucher*innen die Möglichkeit, Beschwerendes auf einen Zettel zu notieren, den man im Anschluss gleich in einem Schredder vernichten kann. Wer will, kann das Notierte im UV-Licht auch unsichtbar machen.

Larissa Rusers "Ohrmuschel" nebenan entführt in ein nostalgisches Ambiente: Sie hat sechs altmodische Telefone in einem Zimmer platziert, das aus der Zeit gefallen scheint. Auf dunkelgrünen Sofas und Sesseln oder an einem mit Filz bezogenen Schreibtisch, umgeben von Blumen-Stillleben und schweren Bücherregalen, kann man am Telefon lauschen, wie Menschen verschiedener Generationen über Unbeschwertheit und Leichtigkeit denken.

Tanzen, Lauschen, Quatsch machen
"Spaghetti" nennt Marlene Köppen ihre begehbare Installation, die an einen Foto-Automaten erinnert. Wer die Kabine betritt, kann sich tatsächlich fotografieren lassen – zuerst gilt es allerdings, einen selbst entwickelten Persönlichkeitstest zu absolvieren, der Sinn und Unsinn mit Leichtigkeit vermischt.

Leichtigkeit mit Tanzen in Verbindung bringt Mia Killus, die in ihrer Soundinstallation dazu einlädt, sich mit einem Kopfhörer hinter einen silbernen Vorhang zurückzuziehen: "Feel free to dance"! Konzentration und Achtsamkeit verlangt dagegen Teresa Ewers‘ "Klangteppich": Über einen Kopfhörer hört man eine Komposition, die man mit Druck auf zwölf große, auf einem "Klangteppich" angebrachte Knöpfe minimal verändern kann.

Stille Bilder aus Kiew
Mit ihrer Arbeit "RIVER.DNIPRO" nimmt Karina Kylova aus der Ferne an der Ausstellung teil: Die 16-Jährige stieß nach ihrer Flucht aus Kiew zu dem Projekt, ist inzwischen aber in die ukrainische Hauptstadt zurückgekehrt und machte sich dort mit ihrer Kamera auf durch die Stadt. Gemütlich in Hängeschaukeln sitzend, können sich Besucher*innen den stillen Bildern einer schönen Stadt im Krieg hingeben – Leichtigkeit und Schwere, nah beieinander.

Quer durch den ganzen Ausstellungsraum erhalten die Besucher*innen immer mal wieder "Rückenwind": Anna Daschkewitz‘ gleichnamige Rauminstallation besteht aus großen, silbernen Lüftungsröhren, die plötzlich aus dem Boden wachsen oder überraschend um die Ecke lugen – und beim Vorübergehen einen Luftstrom aktivieren. So kann man sich von Station zu Station einfach treiben lassen.

Quelle: Stadt Dortmund

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