27. Februar 2023 / Wohnen in Dortmund

Neuer Mietspiegel für Dortmund liegt vor

Wie haben sich die Preise entwickelt?

Der Dortmunder Mietspiegel ist neu aufgestellt worden. Er zeigt, dass sich die Mieten deutlich erhöht haben. Im Detail fallen die Steigerungen unterschiedlich aus. Je nach Lage und Ausstattung der Wohnung. Die Neuaufstellung des Mietspiegels wurde durch den "Arbeitskreis Mietspiegel" begleitet.

Im "Arbeitskreis Mietspiegel" haben sich Vertreter*innen der Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Wohnungsunternehmen (ADW), des Haus & Grund Dortmund e.V., des Mietervereines Dortmund und Umgebung e.V., des DMB Mieterbund Dortmund e.V. - Mieterschutz, des Amtes für Wohnen der Stadt Dortmund und des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Dortmund zusammengeschlossen. Auch der neue Dortmunder Mietspiegel ist wieder ein sogenannter qualifizierter Mietspiegel im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches (§ 558 d). Er hat eine Laufzeit von zwei Jahren - bis Jahresende 2024.

Bei der rechtlichen Bewertung der Berechnung des neuen Mietspiegels hat sich der Mieterbund Dortmund e.V. - Mieterschutz gegen alle übrigen Mitglieder des Arbeitskreises gestellt. Er hatte sich für eine Berechnung ausgesprochen, bei der die ortsübliche Vergleichsmiete niedriger ausgefallen wäre. Nach umfangreichen Diskussionen trägt der Mieterbund Dortmund e.V. - Mieterschutz den jetzt vorliegenden Mietspiegel nicht mit. Der Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. jedoch steht hinter dem neuen Mietspiegel. Markus Roeser, wohnungspolitischer Sprecher des Mietervereins Dortmund erklärt, der neue Mietspiegel sorge für Rechtssicherheit und schütze vor ungerechtfertigte Mieterhörungen. "Bei vielen Wohnung lassen sich hohe Mietsteigerungen aber nicht verhindern", so Roesner. "Hier ist die Landes- und auch Bundespolitik gefragt, die Mieterinnen und Mieter besser zu schützen."

Wissenschaftliche Basis für den Mietspiegel
Grundlage für den alle zwei Jahre neu aufgestellten Mietspiegel ist eine repräsentativ angelegte Befragung, die von der Bochumer InWIS (Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung, Forschung & Beratung GmbH) im Auftrag der Stadt Dortmund durchgeführt und ausgewertet worden ist. Die Datenbasis des neu erstellten Mietspiegels ergibt sich aus den Antworten von privaten und institutionellen Gebäudeeigentümer*innen, denen im Mai 2022 ein umfangreicher Fragenbogen zur Beantwortung übersandt worden war. Dem Institut InWIS standen aus den Antworten der Eigentümer*innen Datensätze über rund 12.500 Dortmunder Wohnungen zur Auswertung zur Verfügung.

Mietspiegel bildet Preissteigerungen auf dem Wohnungsmarkt ab
Im Ergebnis zeigt die Auswertung der Daten eine deutliche Erhöhung der Mieten auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt. Die Mietspreissteigerungen fallen in Abhängigkeit vom Baualter, Ausstattung, Modernisierungszustand und Lage jedoch sehr unterschiedlich aus. Für eine Standardwohnung gebaut zwischen 1960 bis 1969, mit einer Größe von 60 bis 80 Quadratmetern, Balkon, überwiegend Laminat, energetisch modernisiert, im Gebiet Dortmund-West beläuft sich der Mittelwert auf 6,07 Euro pro Quadratmeter. Innerhalb von zwei Jahren konnte für diesen Wohnungstyp eine Mietsteigerung von rund fünf Prozent festgestellt werden.

Besonders die lagebedingten Mietpreisunterschiede sind in den letzten zwei Jahren gewachsen. So zeigen sich in der Innenstadt-Mitte sowie in Hörde für eine vergleichbar ausgestattete Wohnung überdurchschnittlich steigende Mieten. Beispiele: In der Innenstadt-Mitte ist die Miete von 6,50 Euro pro Quadratmeter auf 6,94 Euro pro Quadratmeter und in Stadtteil Hörde von 6,19 Euro pro Quadratmeter auf 6,68 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Im Durchschnitt gab es eine Preissteigerung von 2,1 Prozent der ortsüblichen Vergleichsmiete. Dies ist auch dem geschuldet, dass sich der Wohnungsbestand in Dortmund deutlich verbessert hat.

"Mit einer Nettokaltmiete von durchschnittlich 6,61 Euro pro Quadratmeter und einem durchschnittlichen Anstieg von 2,1 Prozent pro Jahr innerhalb der letzten vier Jahre bleiben die Mieten in unserer Stadt weiterhin bezahlbar", stellt Dr. Thomas Bach, Hauptgeschäftsführer von Haus & Grund klar. "Von einer Mietexplosion kann in Dortmund keine Rede sein."

Änderungen im Vergleich zum bisherigen Mietspiegel
Die Systematik zur Anwendung des neuen Mietspiegels ist grundsätzlich gleich geblieben. Im Vergleich zum letzten Mietspiegel haben sich im Detail jedoch einige Änderungen ergeben. Beispielsweise hat sich in der Mietspiegeltabelle die Abgrenzung der Baujahresklassen geändert. Bei den Ausstattungsmerkmalen wird erstmalig ein deutlicher Zuschlag für energetisch höherwertige Wärmeschutzverglasungen ausgewiesen.

Das dem Dortmunder Mietspiegel seit 2002 zugrunde liegende Berechnungsmodell wurde nicht verändert, jedoch wird nun erstmals als Mittelwert das arithmetische Mittel anstelle des Medians verwendet. Die Umstellung ist vor dem Hintergrund der veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen durch das Mietspiegelreformgesetz und der Mietspiegelverordnung sowie der Anwendung wissenschaftlich anerkannter Grundsätze im Arbeitskreis kontrovers diskutiert worden. Aus gutachterlicher Sicht ist die Verwendung des arithmetischen Mittels die korrekte Methodik, um die Mieten zu spiegeln und damit die Verhältnisse auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt wiederzugeben.

Während der Median die Mitte einer aufsteigenden Zahlenreihe darstellt, ist das arithmetische Mittel der rechnerische Mittelwert aus allen Werten. Der Median berücksichtigt die üblichen Mieten am unteren und oberen Rand weniger stark, während das arithmetische Mittel alle Mieten gleichwertig einbezieht. Wichtig bei den Berechnungen des Mittelwertes ist, dass eine sogenannte Ausreißer-Korrektur stattgefunden hat. Extrem hohe und niedrige Mieten, die nicht repräsentativ sind, wurden zuvor bereinigt.

Mietspiegel ist online abrufbar
Die seit Jahren erkennbaren Mietpreissteigerungen, die einerseits der angespannten Wohnungsmarktsituation in Dortmund und andererseits den hohen Baukostensteigerungen für Neubau- und Bestandsinvestitionen geschuldet sind, spiegeln sich nun zeitverzögert in der ortsüblichen Vergleichsmiete wider. Der Dortmunder Mietspiegel (Stand: 01.01.2023) ist seit dem 24. Februar 2023 in den "Dortmunder Bekanntmachungen" veröffentlicht worden und damit in Kraft getreten.

Auch Printausgabe des Mietspiegels ist erhältlich
Sonderdrucke des Mietspiegels sind ab dem 27. Februar beim Amt für Wohnen, Südwall 2-4, erhältlich oder können unter den Rufnummern 0231-50-2 64 00 und 0231-50--2 26 46 sowie über das Serviceportal der Stadt Dortmund angefordert werden. Auch die an der Erstellung des Dortmunder Mietspiegels beteiligten Verbände geben Sonderdrucke heraus.

Quelle: Stadt Dortmund

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